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Interdisziplinär zum Erfolg – die Kombination von konservativer und operativer Therapie des Lipödem
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Published: | September 24, 2019 |
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Hintergrund: Dank zunehmender Information der ärztlichen Kollegen aber auch durch mediales Interesse wächst in der Bevölkerung die Kenntnis über die Krankheit Lipödem. Aufgrund der noch nicht vollständig geklärten Ätiopathogenese der Krankheit herrscht sowohl bei Therapeuten als auch Patientinnen Unsicherheit über eine erfolgversprechende Therapie. Nach unserer Erkenntnis führt eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zum bleibenden Therapierfolg.
Methode: In unserem Behandlungskonzept sehen wir nach Diagnosestellung durch einen Gefäßmediziner die primäre Notwendigkeit einer Entstauungtherapie. Diese erfolgt idealerweise während eines stationären Aufenthaltes in einer Fachklinik, bei der die kombinierte physikalische Entstauungstherapie, eine Ernährungsberatung und psychologische Hilfe initiiert wird. Sollte die Notwendigkeit einer Liposuktion bestehen, werden die Patienten anschliessend mithilfe einer wasserstrahlassistierten Fettabsaugung chirurgisch behandelt. Dabei werden meist 4 Operationen in einem 8- bis 12-wöchigen Abstand angesetzt. In den meisten Fällen werden Unterschenkel, Oberschenkel, Gesäß und anschließend die Oberarme abgesaugt. Zwischen und nach den Liposuktionen müssen die Patienten Flachstrick-Kompressionswäsche tragen sowie manuelle Lymphdrainage erhalten. Nach Abschluss der Operationen sind die Patienten angewiesen einer regelmäßigen sportlichen Betätigung und gesunder, kalorienreduzierter Ernährung nachzugehen.
Fazit: Nur durch die Kombination der Therapieformen Entstauung, Liposuktion sowie konsequenter körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung sehen wir einen dauerhaften Erfolg in der Therapie des Lipödems. Eine einseitige Behandlungsform sollte möglichst vermieden werden um Rezidive zu vermeiden. Um den Patientinnen ein schlüssiges Behandlungskonzept vorzulegen, empfehlen wir eine enge Zusammenarbeit von Lymphologen, Adipologen, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten und Plastischen Chirurgen im Sinne einer Zentrumsbildung.