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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Outcome freier Lappenplastiken bei Patienten über 70 Jahre – eine retrospektive Analyse des Potsdamer Versorgungskonzeptes

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jessica Fröhlich - Ernst von Bergmann Klinikum, Potsdam
  • Mojtaba Ghods - Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam, Plastische Chirurgie, Potsdam

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc009

doi: 10.3205/19dgpraec009, urn:nbn:de:0183-19dgpraec0090

Published: September 24, 2019

© 2019 Fröhlich et al.
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Einleitung: Die Mikrochirurgie hat sich über die Jahre zu einer der wichtigsten Lösungsstrategien zur Rekonstruktion schwerwiegender Gewebedefekte entwickelt. Hohes Alter bringt neue Probleme mit sich, die den geplanten rekonstruktiven Eingriff erschweren können. Diese Studie soll das Risiko für ältere Patienten, die sich einer freien Lappenplastik zur Rekonstruktion unterziehen, abschätzen und unser Versorgungskonzept vorstellen.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Untersuchung am Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam wurden die Daten von 68 Patienten ausgewertet, die sich einem freien Gewebetransfer unterzogen haben. Die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt.

Ergebnisse: Innerhalb von 8 Jahren wurden 71 freie Lappenplastiken durchgeführt. 68 Patienten von 70 bis 89 Jahren erhielten einen freien Lappen mit einer Verlustrate von 8,4%. Es zeigten sich keine signifikant erhöhten Komplikationsraten beim älteren Patientenkollektiv. Signifikante Zusammenhänge mit steigender Komplikationsrate konnten in Bezug auf die Operationsdauer, Intensivzeit, Rekonstruktionen der unteren Extremität sowie bei hohem ASA Wert nachgewiesen werden.

Diskussion: Durch einen einheitlichen Versorgungsstandard von Patienten über 70 mit freiem Gewebetransfer konnten die Komplikationsraten signifikant gesenkt und das Outcome verbessert werden. Aufgrund geringeren Reserven der älteren Patienten gehören zum Standard die physiotherapeutische Mobilisation, Medikamentenoptimierung, angepasste Bettversorgung sowie die Einbeziehung von Psychiatern. Eine kurze Operationszeit ist entscheidend, somit wird in unserer Abteilung regelhaft in zwei Teams parallel operiert. Es erfolgt der Einsatz von Wärmematten und Wechseldruckbettsystemen und eine zügige Mobilisation.

Fazit: Unsere Ergebnisse zeigen, dass auch bei schwer kranken Patienten mit dem richtigen Versorgungskonzept ein sehr gutes Outcome erzielt werden kann, mit guten Lappenüberlebensraten und Rückführung in die Häuslichkeit.