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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Neue experimentelle Erkenntnisse zur kutanen Wundheilung – Relevanz für die chirurgische Hautnaht

Meeting Abstract

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  • Jörg Hauser - Alfried Krupp Krankenhaus
  • presenting/speaker Heiko Sorg - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Daniel J. Tilkorn - Alfried Krupp Krankenhaus

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc254

doi: 10.3205/18dgpraec254, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2546

Published: September 20, 2018

© 2018 Hauser et al.
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Einleitung: Eine komplikationslose Hautwundheilung mit möglichst minimaler Narbenbildung spielt insbesondere bei ästhetischen Eingriffen eine ernstzunehmende Rolle. Hierbei ist nicht nur die Re-Epithelisierung der Haut sondern auch die Wiederherstellung des Blutflusses zu berücksichtigen. Dieser Mechanismus kann durch verschiedene äußere Einflüsse alteriert werden und geht konsekutiv mit einer schlechten Hautregeneration einher. Unbekannt bleibt bisher, nach welchem zeitlichen und örtlichen Muster dies in der Haut stattfindet.

Methodik: In einer experimentellen Untersuchung in der Rückenhautkammer an haarlosen Mäusen wurde eine volle dermale Wunde präpariert. Die Neovaskularisation der sich regenerierenden Haut wurde mit Hilfe der intravitalen Fluoreszenzmikroskopie (IVM) charakterisiert und später offline quantifiziert.

Ergebnisse: Die Gefäßneubildung in der sich regenerierenden Haut folgt einem definierten zeitlichen und örtlichen Muster. Gefäße des unmittelbaren Wundrandes bilden einen Ring zirkulär angeordneter Gefäße. Nach außen hin wird dieser innere Ring von radial angeordneten Gefäßen begleitet, welche die Inneren versorgen. Diese typische sonnenförmige Anordnung schrumpft jedoch mit fortschreitender Wundheilung. Der innere Gefäßring wird zunehmend enger und verschwindet vollständig. Die radial angeordneten äußeren Gefäße verbinden sich untereinander und bilden das neue dermale Gefäßnetzwerk der Haut.

Schlussfolgerungen: Die Blutversorgung sowie deren Regeneration im Operationsgebiet ist von immanenter Bedeutung für das postoperative Ergebnis. Wir konnten erstmals zeigen, dass die Wiederherstellung der Perfusion in Hautwunden einem Muster folgt. Durch die IVM war es möglich festzustellen, dass die intraoperative Schonung des Wundrandes durch gewebeschonende Operations- und Nahttechniken sowie postoperativ durch eine entsprechende Ruhigstellung zu einer regelrechten und schnellen Gefäßneubildung mit ungestörter Epithelisierung führen.