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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Visualisierung von Bakterien in Verbrennungswunden und Spalthauttransplantationen in MEEK/ MESH-Technik – Eine Pilotstudie mit ersten Erfahrungen der klinischen Untersuchung der Autofluoreszenz

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Seyed Arash Alawi - Medizinische Hochschule Hannover
  • Anne Limbourg - Medizinische Hochschule Hannover
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover
  • Sarah Strauss - Medizinische Hochschule Hannover

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc239

doi: 10.3205/18dgpraec239, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2390

Published: September 20, 2018

© 2018 Alawi et al.
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Text

Hintergrund: Infektionen von Verbrennungswunden limitieren den chirurgischen Erfolg und erhöhen die Morbidität und Mortalität. Spalthaut- und MEEK-Transplantate werden zudem mit Überknüpfermaterialien fixiert, die eine potentielle Brutstätte für Erreger darstellen und die klinische Detektion von Wundbesiedelungen erschweren. Die Detektion der Bakterienlast durch Autofluoreszenz (AF) bei Verbrennungswunden könnte die klinische Beurteilung von Verbrennungswunden und Hauttransplantate unterstützen und helfen, eine drohende Infektionen zu vermeiden.

Material und Methoden: Zur Charakterisierung von Verbrennungswunden, die mit Spalthaut gedeckt wurden und mit MEEK/MESH Technik und Seide oder Schaumstoff-Überknüpfer behandelt wurden, erfolgte die Darstellung der Erregerlast mittels MolecuLight i:X™. Die so identifizierten bakteriellen Besiedelungsmuster wurden mit mikrobiologischen Abstrichen korreliert. Es erfolgte eine Analyse der bakteriellen Autofluoreszenz durch MolecuLight i:X™ und die Bestimmung der Sensitivität und Spezifität.

Ergebnisse: Wir untersuchten Verbrennungswunden (n=14) von drei intensivmedizinischen Patienten. Die MolecuLight i:X™ Kamera zeigte eine starke Besiedlung der transplantierten Areale und Fremdmaterialien, korrespondierend zu den mikrobiologischen Befunden. Es zeigte sich ein positiv prädiktiver Wert von 81,8% der AF. Der negativ prädiktive Wert betrug 90,3% bei einer Sensitivität von 86,7% und einer Spezifität von 87,5%.

Schlussfolgerung: Die Real-Time Darstellung der Erregerlast über die bakterielle Autofloureszenz erlaubt die Abgrenzung von bakteriellen Foci und die Beurteilung der flächigen Ausbreitung auf Verbrennungswunden, Hauttransplantaten und okklusiven Überknüpfermaterialien. Durch die hohe Sensitivität und Spezifität ist das bakterielle Autofloureszenz-Imaging geeignet die klinische Diagnostik zu optimieren und eine rechtzeitige Intervention zu ermöglichen.