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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Kombination von mikrochirurgischer Lymphabflussrekonstruktion mit der ablativen Fibrolipektomie in einem Eingriff: Ergebnisse und Komplikationen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Alina Abu-Ghazaleh - Sana Kliniken Düsseldorf
  • Lukas Grüter - Sana Kliniken Düsseldorf
  • Katrin Seidenstücker - Praxis Dr. Seidenstücker

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc237

doi: 10.3205/18dgpraec237, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2370

Published: September 20, 2018

© 2018 Abu-Ghazaleh et al.
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Text

Zielsetzung: Nach operativer und adjuvanter Therapie des Mammakarzinoms entwickeln 21% der Patientinnen ein sekundäres Lymphödem an der betroffenen Extremität. Eine länger bestehende Ödembildung führt im umliegenden Gewebe zu einer Fettzellhypertrophie mit irreversibler fibrotischer Alteration. Wir führen zur Lymphabflussrekonstruktion einen vaskulären Lymphknotentransfer (VLKT) durch und kombinieren in den Fällen der irreversiblen Fettzellhypertrophie das Verfahren mit einer Fibrolipektomie (FL). Die Ergebnisse einer alleinigen VLKT wurden mit einer kombinierten VLKT + FL verglichen.

Materialien und Methoden: Seit 12/2015 führten wir in unserer Klinik 120 lymphrekonstruktive Operationen durch, davon 81 bei bestehendem Armlymphödem nach Mammakarzinom. Aus diesem Gesamtkollektiv erhielten 67 Patientinnen einen mikrochirurgischen, vaskulären Lymphknotentransfer. 26 Patientinnen erhielten in gleicher Sitzung eine zusätzliche Fibrolipektomie. Die Patientinnen wurden präoperativ, nach 6 und 12 Monaten postoperativ vermessen und die Reduktionsraten wurden bestimmt. Des Weiteren wurden beide Gruppen bezüglich perioperativer Komplikationen untersucht und verglichen.

Ergebnisse: Die durchschnittlichen Reduktionsraten waren bei der VLKT + FL Gruppe höher als bei alleinigem Lymphknotentransfer. Die Rate der Wundheilungsstörungen war nach zusätzlicher Fibrolipektomie nicht höher. Die Lappenverlustrate war in der kombinerten Gruppe nicht erhöht, so dass das hierbei eingebrachte Adrenalin keinen negativen Effekt auf die Lappenperfusion zeigt.

Zusammenfassung: Bei Patientinnen mit einer Armumfangsvermehrung von mehr als 3 cm im Vergleich zur gesunden Gegenseite sollte im Rahmen des vaskulären Lymphknotentransfers eine Fibrolipektomie durch-geführt werden. Postoperativ ist bei diesem Verfahren eine Dauerkompression für mindestens 6 Monate dringend zu empfehlen. Das Risiko einer höheren Lappenverlustrate und vermehrte Komplikationen bestehen bei zusätzlicher Liposuktion nicht.