gms | German Medical Science

49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Der Turban-Tumor: Rekonstruktion der Kopfhaut bei malignen Zylindromen des Skalps

Meeting Abstract

  • Jörg Hauser - Alfried Krupp Krankenhaus
  • presenting/speaker Marios Bugariu - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Heiko Sorg - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Daniel J. Tilkorn - Alfried Krupp Krankenhaus

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc212

doi: 10.3205/18dgpraec212, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2124

Published: September 20, 2018

© 2018 Hauser et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Zylindrome sind seltene und meist gutartige Tumoren des Haarfollikels. Diese Tumore erscheinen als einzeln wachsende Knoten und können als Konglomerate am Kopf sog. Turban-Tumore bilden. Eine bösartige Veränderung des dermalen Zylindroms ist jedoch selten.

Material und Methoden: Wir präsentieren den Fall einer Dame mit maligner Umwandlung multipler dermaler Zylindrome der Kopfhaut und Infiltration des Schädelknochens sowie die mehrstufige plastisch-chirurgische Rekonstruktion des Kopf-Weichteilgewebes.

Ergebnisse: Es stellte sich eine 69-jährige Patientin mit seit der Jugend zunehmenden Konglomerattumoren aus Zylindromen im gesamten Kopf vor. Trotz mehrfacher Vorbehandlung mit Einzelresektion nahm insbesondere das Wachstum der Zylindrome im Sinne eines Turban-Tumors zu und störte die Patientin zunehmend. Die operative Behandlung erfolgte in mehreren Phasen. In einem ersten Schritt wurde die gesamte Kopfhaut der rechten Kopfseite entfernt. Hierbei zeigte sich auch die maligne Infiltration des Tumors durch die Tabula externa des Kraniums, welche histopathologisch bestätigt werden konnte und entfernt wurde. Hiernach konnte der resultierende Weichteildefekt durch einen freien Latissimus-dorsi-Lappen gedeckt werden. In einem dritten Schritt erfolgte die Spalthauttransplantation auf die Lappenplastik. Nach ausreichender Ausheilung des freien Lappens wurde die restliche Kopfhaut der linken Kopfseite (hier ohne Infiltration) entfernt und der resultierende Defekt durch ein Spalthauttransplantat auf die verbleibende Galea verschlossen.

Schlussfolgerung: Auch wenn die bösartige Umwandlung von Zylindromen eine extreme Seltenheit ist, ist es wichtig, die Möglichkeit einer invasiven Entwicklung in oder durch den Schädelknochen im Falle einer Manifestation des Tumors auf der Kopfhaut zu erkennen. In diesen Fällen ist die radikale chirurgische Behandlung die Methode der Wahl.