gms | German Medical Science

49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Mammareduktionsplastiken: Optimales postoperatives Outcome durch verbessertes Daten-unterstütztes Komplikations- und Risikoprofiling

Meeting Abstract

  • Raimund Winter - Universitätsklinik für Chirurgie Graz
  • Lars-Peter Kamolz - Universitätsklinik für Chirurgie Graz
  • presenting/speaker David Lumenta - Schwarzklinik Graz
  • Paul Wurzer - Medizinische Universität Graz
  • Alexandru Tuca - Medizinische Universität Graz
  • Frederike Reischies - Medizinische Universität Graz
  • Christian Schubert - Medizinische Universität Graz
  • Theresa Rienmüller - Technische Universität Graz

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc205

doi: 10.3205/18dgpraec205, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2058

Published: September 20, 2018

© 2018 Winter et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Präoperative Risikofaktoren für Komplikationen nach Mammareduktionen insbesondere deren Interaktion und Einfluss auf postoperative Komplikationen wurde bisher nicht ausreichend in der Literatur beleuchtet. Ziel unserer Studie war es, modellbasiert die Wahrscheinlichkeiten des Auftretens der häufigsten Komplikationen nach Brustreduktionen in Abhängigkeit ihrer Risikofaktoren zu bestimmen.

Patientinnen und Methode: Eine retrospektive Analyse der Daten wurde anhand von 804 Patientinnen, welche zwischen 2005 und 2015 operiert wurden, mittels Multiregression (R 3.4.0, ORT, LAND) durchgeführt. Relevante Risikofaktoren wurden in einer variablen Datenanalyse identifiziert und mit Hilfe des Ein- oder Zweistichproben-t-Test, in Bezug auf ihre Signifikanz analysiert. Mehrschichtige Risikofaktoren wurden mittels Chi-Quadrat-Test untersucht. Signifikanz wurde bei p<0.05 akzeptiert.

Ergebnisse: 486 Patientinnen konnten in die Studie eingeschlossen werden. Die häufigsten Komplikationen waren Wundheilungsstörungen, Fettgewebsnekrosen, Fadenfisteln und Infektionen. Es konnte unter anderem modellbasiert nachgewiesen werden, dass die Wahrscheinlichkeit einer Wundheilungsstörung nach einer Revision um 200% erhöht ist und mit zunehmender Reduktionsmenge ansteigt.Desweiteren konnte gezeigt werden dass Patientinnen mit einem um 10 Punkte höheren BMI eine 358% höhere Chance und Patientinnen mit Allergien eine 230% höhere Chance haben eine postoperative Infektion zu entwickeln. Fadenfisteln waren nach einer Revision um 220% wahrscheinlicher. Fettgewebsnekrosen waren pro weiterem Lebensjahr um 3% erhöht.

Schlussfolgerung: Die in unserer Studie nachgewiesenen Interaktionen von Risikofaktoren mit den häufigsten Komplikationen nach Mammareduktion ermöglichen eine genauere und individuell an jeweilige Patientinnen angepasste präoperative Vorbereitung, selektivere Patientenselektion und optimierte Aufklärung, um das bestmögliche postoperative Outcome zu erreichen.