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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Nicht-invasive Gewebekonditionierung: Vergleich unterschiedlicher Protokolle zur Optimierung der Mikrozirkulation durch Remote Ischemic Conditioning (RIC)

Meeting Abstract

  • Tobias Hirsch - Fachklinik Hornheide
  • Jonas Kolbenschlag - BG Klinik Tübingen, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • presenting/speaker Alexander Sogorski - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum
  • Christoph Wallner - Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil
  • Sofia Spindler - Ruhr-Universität Bochum
  • Marcus Lehnhardt - Bergmannsheil Bochum
  • Nikolai Kapalschinski - Bergmannsheil Bochum
  • Ole Goertz - Martin-Luther-Krankenhaus Berlin

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc195

doi: 10.3205/18dgpraec195, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1952

Published: September 20, 2018

© 2018 Hirsch et al.
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Postoperative Störungen der Mikrozirkulation führen über eine Unterversorgung der abhängigen Gewebe konsekutiv zum Gewebeuntergang. Im Zuge rekonstruktiver mikrochirurgischer Verfahren transplantierte Gewebe sind aufgrund ihrer begrenzten verbliebenen Kompensationsmechanismen besonders exponiert. Wir konnten zeigen, dass durch RIC eine Verbesserung der postoperativen Perfusion freier Lappenplastiken erzielt werden kann.

Unklar ist jedoch wie das "optimale" Konditionierungsprotokoll aufgebaut sein muss. Darüber hinaus ist unklar für welche Zeitspanne die akut vermittelten Effekte auf die Mikrozirkulation wirken.

In einer randomisierten klinischen Studie mit 80 Probanden untersuchen wir den Einfluss der Anzahl applizierter Konditionierungszyklen in einem RIC-Protokoll mit Zyklen aus jeweils 10/10 min Ischämie/Reperfusion. Während der Konditionierung werden kontinuierlich Veränderungen von Blutfluss (BF), Gewebesauerstoffsättigung (StO2) und relative Hämoglobinmenge im Gewebe (ALT-Hebestelle antero-lateraler Oberschenkel) erfasst. Im Anschluss erfolgt eine 4h zur Objektivierung der Wirkdauer. Die applizierten Zyklen pro Untersuchungsgruppe belaufen sich auf 1,3,5 oder 7.

Erste Auswertungen zeigen signifikante (p<0,05) Steigerungen von BF und StO2. Eine Applikation von >3 Zyklen scheint dabei keine signifikant (p>0,05) stärkeren Effekte auszulösen. Die durch RIC hervorgerufenen Veränderungen bleiben bis zum Ende des Beobachtungsfensters 4h nach Ende der Konditionierung nachweisbar.

Unsere randomisierte Studie zeigt zum ersten Mal die Veränderungen der kutanen Mikrozirkulation durch RIC in Abhängigkeit von der Anzahl der applizierten Zyklen. Darüber hinaus wird erstmals die Dauer der ausgelösten Effekte objektiviert. Die erhobenen Daten liefern damit eine wichtige Grundlage für die Konzeption einer nachfolgenden Anwendung von RIC als nicht-invasive Technik zur Gewebekonditionierung im klinischen Behandlungsalltag.