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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Onkoplastische Brustchirurgie: Eine valable Alternative zur Mastektomie?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Yves Harder - Ospedale Regionale di Lugano, Ente Ospedaliero Cantonale (EOC)
  • Daniel Schmauss - Ospedale Regionale di Lugano, Lugano, Schweiz
  • Andrea Weinzierl - Ospedale Regionale di Lugano, Ente Ospedaliero Cantonale (EOC)
  • Thomas Gyr - Ospedale Regionale di Lugano, Ente Ospedaliero Cantonale (EOC)
  • Francesco Meani - Ospedale Regionale di Lugano, Ente Ospedaliero Cantonale (EOC)
  • Juan Carlos Alfonso Coto - Ospedale Regionale di Lugano

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc179

doi: 10.3205/18dgpraec179, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1799

Published: September 20, 2018

© 2018 Harder et al.
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Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Dank Früherkennung und moderner Therapien können heutzutage 80% aller Betroffenen geheilt werden. Dies führt dazu, dass der postoperative Langzeitverlauf von hohen ästhetischen Erwartungen geprägt ist. Bisher bildet die Brusterhaltende Chirurgie (BET) den therapeutischen Goldstandard und kann neben der onkologischen Sicherheit meist auch die anatomische Form und Symmetrie der Brust gewährleisten. Dies führt zu hoher Patientenzufriedenheit und guter Lebensqualität. Entsprechend sind wir oft versucht, das Indikationenfeld der BET zu erweitern. Die onkoplastische Brustchirurgie (OPBC) ermöglicht aufgrund der Defektrekonstruktion mittels intra- und/oder extraglandulären Lappenplastiken auch bei schwieriger Ausgangssituation (z.B. bei Tumorstadium pT 3 oder 4, zentralem Tumor der eine Areolaexzision bedingt oder Tumor in den inneren Brustquadranten) eine ausgedehntere Tumorektomie. Trotz einer höheren Chirurgie-assoziierten Komplikationsrate bei OPBC im Vergleich zur BET, scheint die onkologische Sicherheit und die Patientenzufriedenheit hoch zu sein. Diese Chirurgie erfordert jedoch aufgrund des meist interdisziplinären Vorgehens enge Zusammenarbeit und Flexibilität der beteiligten Akteure. Die Folge sind grosser logistischer Aufwand und eine durchschnittlich längere Operationsdauer im Vergleich zur BET.

Wir diskutieren anhand des eigenen Patientengutes an unserem Brustzentrum (ca. 25-30 OPBC Eingriffe/Jahr) onkologische Radikalität, chirurgische Komplikationsrate, Notwendigkeit der kontralateralen Symmetrisierung, ästhetisches Outcome und Patientenzufriedenheit.

Heute bildet die OPBC einen festen Bestandteil in unserem "rekonstruktiven Angebot" nach ablativer Brustchirurgie und scheint aufgrund der guten Ergebnisse die Mastektomierate zu reduzieren. Wir sehen daher die Notwendigkeit, die OPBC hinsichtlich langfristiger onkologischer Sicherheit und Patientenzufriedenheit sowie Wirtschaftlichkeit zu untersuchen.