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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Die missglückte Mastektomie bei Frau-zu-Mann Transidentität: Operative Behandlungsverfahren bei Sekundäreingriffen

Meeting Abstract

  • Till Scholz - Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie
  • Jens Diedrichson - Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie
  • Andreas Arens-Landwehr - Plastische Chirurgie, im Medienhafen
  • presenting/speaker Naja-Norina Pluto - Florence-Nightingale-Krankenhaus
  • Jutta Liebau - Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc174

doi: 10.3205/18dgpraec174, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1745

Published: September 20, 2018

© 2018 Scholz et al.
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Einleitung: Die subkutane Mastektomie ist bei Patienten mit Frau-zu-Mann Transidentität der erste Schritt zur Geschlechtsangleichung und führt unmittelbar postoperativ zu einer deutlich verbesserten Lebensqualität. Jegliche Korrektureingriffe erzeugen einen hohen psychischen Leidensdruck bei den Patienten und führen zu einer zeitlichen Verzögerung der seit Jahren erwünschten Geschlechtsangleichung. Wir präsentieren anhand von Fallbeispielen aus der eigenen Klinik verschiedene Indikationen für einen Korrektureingriff und geeignete Behandlungsmöglichkeiten.

Methodik: Die in unserer Klinik sekundär behandelten Fälle wurden retrospektiv ausgewertet. Im Zeitraum von 2010 bis einschließlich 2017 erfolgte bei 26 Patienten mindestens ein Korrektureingriff. Die Hälfte der betroffenen Patienten wurde auswärtig voroperiert.

Ergebnisse: Die häufigste Revisionsindikation war ein persisitierender Hautüberschuss (16 Patienten), gefolgt von einem Volumendefizit (13 Patienten). Restdrüsengewebe aufgrund einer unvollständigen Brustdrüsenentfernung fand sich in 7 Fällen. Weitere Diagnosen, die zu einem Korrektureingriff führten, waren ein Verlust des Mamillen-Areola-Komplexes, eine Areoladeformität bzw. Fehlposition (jeweils bei 6 Patienten) und ein Volumenüberschuss im Subkutangewebe (5 Patienten).

Fazit: Zur Vermeidung von sekundären Korrekturen und einer Patientenunzufriedenheit stehen eine strenge Indikationsstellung hinsichtlich der primären Schnittführung bzw. Operationsmethode sowie eine sorgfältige Präparation im Vordergrund. Die Mastektomie bei Frau-zu-Mann-Transidentität sollte stets von einem erfahrenen Operateur durchgeführt werden.