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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Diagnosestellung und Therapieempfehlung beim BIA-ALCL (Brustimplantat assoziierte anaplast. großzellige Non-Hodgkin Lymphom) – Ein Algorithmus

Meeting Abstract

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  • Alexander D. Bach - St.-Antonius-Hospital
  • presenting/speaker Maya A. Forkel - St. Antonius Krankenhaus

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc164

doi: 10.3205/18dgpraec164, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1646

Published: September 20, 2018

© 2018 Bach et al.
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Einleitung: Bei dem BIA-ALCL handelt es sich um eine seltene Erkrankung des lymphatischen Systems mit einer Inzidenz von 1:300.000 bei Frauen mit Brustimplantaten. Die Pathogenese ist unklar, jedoch wird in der Literatur eine Assoziation mit texturierten Implantaten beschrieben. Weiterhin ist ungeklärt ob eine chronische bakterielle Besiedelung oder ein Silikonpartikelabrieb Einfluss nehmen. Klinisch zeigt sich bei der Erstvorstellung häufig ein Spätserom.

Methode: Anhand eines aktuellen Falles aus unserer Klinik haben wir einen Algorithmus erstellt hinsichtlich der Diagnosestellung und Therapie, beginnend beim klinischen Erstbefund über die ultraschall assoziierten Serompkt. und zytolog.-pathologische Untersuchung. Anhand der aktuellen Literatur wird auf die Therapie eingegangen, das operativen Vorgehen, sowie die postoperative Nachuntersuchung. Neben den regelmäßigen Kontrollen des Lokalbefundes sollte ein Staging erfolgen.

Ergebnisse: Die klinisch gestellte Verdachtsdiagnose des ALCL, v.a. aufgrund des Spätseromes konnte durch die durchgeführte zytologisch, patho-histologischen Untersuchungen zeitnah bestätigt werden. Entsprechend den aktuellen Empfehlungen führten wir neben der Explantation der Brustimplantate bds. eine Kapsulektomie durch. Die Patientin wurde im Anschluss in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt und befindet sich z. Z. in der regelmäßigen Nachsorge.

Schlussfolgerung: Bei dem BIA-ALCL handelt es sich um eine schwerwiegende Erkrankung des lymphatischen Systems bzw. der Brust mit seltener Entität. Sie führt bei erkrankten Frauen jedoch zu einem einschneidenden negativ behafteten Lebensereigniss. Bei der Beratung unserer Patientinnen bezüglich des Einsatzes von Brustimplantaten sollte deshalb unbedingt auf das mögliche Erkrankungsrisiko eingegangen werden, auch wenn die Inzidenz gering ist. Ferner sollte nach Implantation einer Brustprothese bei Auftreten eines Spätseroms an ein ALCL gedacht und o.g. Maßnahmen eingeleitet werden.