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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Ultraschalltherapie zur Verbesserung der axonalen Regeneration nach Nervenverletzungen: Eine systematische Metaanalyse präklinischer Studien

Meeting Abstract

  • Konstantin Bergmeister - BG-Unfallklinik Ludwigshafen
  • Arne Böcker - BGU Unfallklinik Ludwigshafen
  • Leila Harhaus - BGU Unfallklinik Ludwigshafen
  • Ulrich Kneser - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • presenting/speaker Simeon Däschler - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • Philipp Schönle - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc160

doi: 10.3205/18dgpraec160, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1604

Published: September 20, 2018

© 2018 Bergmeister et al.
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Die limitierte Regeneration von Axonen nach traumatischen Nervenverletzungen führt häufig zur inkompletten Reinnervation der Zielorgane und entsprechenden Defiziten in Motorik und Sensibilität. Die adjuvante Applikation von niederenergetischem Ultraschall könnte diesen Regenerationsprozess und damit das funktionelle Resultat positiv beeinflussen. Aktuell gibt es hierzu keine klinischen Daten.

Daher wurden alle verfügbaren, präklinischen in-vivo Studien anhand der PRISMA-kriterien systematisch ausgewertet und meta-analysiert, um den therapeutischen Effekt von repetitiver Ultraschalltherapie auf die Nervenregeneration zu untersuchen. Nach systematischer Literaturrecherche in mehreren medizinischen Datenbanken konnten zehn Studien (n=445 Ratten) identifiziert und in die Analyse eingeschlossen werden. Für dieses Kollektiv wurden die Mittelwertdifferenzen (DM) mit 95% Konfidenzintervall (CI) zwischen der Therapie- und der Sham-/Kontrollgruppe für die motorische Funktion (Sciatic functional index), die Nervenleitungsgeschwindigkeit sowie histologische Parameter berechnet. Die Tiere, welche nach Nervenverletzungen mit adjuvanter Ultraschalltherapie behandelt wurden, zeigten eine signifikant höhere Nervenleitgeschwindigkeit, signifikant mehr und dicker-myelinisierte Axone distal der Läsion sowie eine signifikant bessere motorische Funktion (Sciatic functional index-Skala: zwei Wochen post-OP: DM[95%CI]: 19,03[13,2 - 25,6], 71 Tiere; vier Wochen post-OP: 7,4[5,4 -9,5], 47 Tiere).

Die aktuelle experimentelle Datenlage zeigt daher, dass die repetitive Anwendung von niederenergetischer Ultraschalltherapie das Regenerationsergebnis nach einer Nervenläsion signifikant positiv beeinflusst. Diese präklinische Evidenz sollte im Rahmen von prospektiven klinischen Studien überprüft werden.