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Ultraschalltherapie zur Verbesserung der axonalen Regeneration nach Nervenverletzungen: Eine systematische Metaanalyse präklinischer Studien
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Published: | September 20, 2018 |
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Die limitierte Regeneration von Axonen nach traumatischen Nervenverletzungen führt häufig zur inkompletten Reinnervation der Zielorgane und entsprechenden Defiziten in Motorik und Sensibilität. Die adjuvante Applikation von niederenergetischem Ultraschall könnte diesen Regenerationsprozess und damit das funktionelle Resultat positiv beeinflussen. Aktuell gibt es hierzu keine klinischen Daten.
Daher wurden alle verfügbaren, präklinischen in-vivo Studien anhand der PRISMA-kriterien systematisch ausgewertet und meta-analysiert, um den therapeutischen Effekt von repetitiver Ultraschalltherapie auf die Nervenregeneration zu untersuchen. Nach systematischer Literaturrecherche in mehreren medizinischen Datenbanken konnten zehn Studien (n=445 Ratten) identifiziert und in die Analyse eingeschlossen werden. Für dieses Kollektiv wurden die Mittelwertdifferenzen (DM) mit 95% Konfidenzintervall (CI) zwischen der Therapie- und der Sham-/Kontrollgruppe für die motorische Funktion (Sciatic functional index), die Nervenleitungsgeschwindigkeit sowie histologische Parameter berechnet. Die Tiere, welche nach Nervenverletzungen mit adjuvanter Ultraschalltherapie behandelt wurden, zeigten eine signifikant höhere Nervenleitgeschwindigkeit, signifikant mehr und dicker-myelinisierte Axone distal der Läsion sowie eine signifikant bessere motorische Funktion (Sciatic functional index-Skala: zwei Wochen post-OP: DM[95%CI]: 19,03[13,2 - 25,6], 71 Tiere; vier Wochen post-OP: 7,4[5,4 -9,5], 47 Tiere).
Die aktuelle experimentelle Datenlage zeigt daher, dass die repetitive Anwendung von niederenergetischer Ultraschalltherapie das Regenerationsergebnis nach einer Nervenläsion signifikant positiv beeinflusst. Diese präklinische Evidenz sollte im Rahmen von prospektiven klinischen Studien überprüft werden.