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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Zweizeitige Defektdeckung eines Sakraldekubitus durch freien Latissimus dorsi Lappen nach Anlage eines AV-Loops an die Femoralgefäße als ultima ratio

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Henrik Oberländer - Klinikum Köln Merheim
  • Harun Seyhan - Klinikum Köln Merheim
  • Paul Christian Fuchs - Klinikum Köln Merheim
  • Max Zinser - Klinikum Köln Merheim

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc159

doi: 10.3205/18dgpraec159, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1597

Published: September 20, 2018

© 2018 Oberländer et al.
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Einleitung: Die Defektdeckung eines Sacraldekubitus kann eine Herausforderung darstellen. Verschiede Lokallappenplastiken stehen zur Verfügung. Oft schränkt die Defektgröße und -lage die Auswahl jedoch ein. In Fällen bei denen keine Optionen der Defektdeckung mit lokalen Lappenplastiken mehr bestehen, stellt ein freier Lappen die ultima ratio dar. In der Regio sacralis stehen in der Regel hierfür keine geeigneten Anschlussgefäße bereit, sodass der Defektdeckung die Anlage eines AV-Loops vorhergehen muss. Dies kann ein- oder zweizeitig erfolgen. Verschiede Publikationen zeigen dabei, dass ein zweizeitiges Vorgehen mit weniger Komplikationen verbunden ist.

Fallbericht: Im aktuellen Fall geht es um eine 66 jährige Patientin (BMI 37) mit ausgedehntem 4.gradigem Dekubitus sacralis nach Liegetrauma bei Infarkt der A. cerebri posterior mit malignem Hirnödem und spastischer Hermiparese links. Aufgrund einer dekrompressiven Hemikraniektomie war die Lagerung auf der Intensivstation erschwert. Zunächst konnte der Defekt durch einen Biceps femoris Lappen von links und bilaterale SGAP-Lappen verkleinert werden. Aufgrund von Wundheilungsstörungen ergab sich ein zentraler Defekt mit freiliegendem Os sacrum. Zur Vorbereitung eines freien Lappens wurde zunächst ein AV-Loop aus der Vena saphena magna in der linken Leiste angelegt. Nach 4 Tagen erfolgte der Defektverschluss mittels eines freien Latissimus dorsi Lappens von links mit Anschluss den AV-Loop. Trotz einer Wunddehiszenz, die durch Remobilisierung des SGAP-Lappens von links verschlossen wurde, konnte die Patientin 7 Wochen nach Anlage des AV-Loops auf die Normalstation übernommen werden von der aus eine Unterbringung in einem Pflegeheim organisiert wurde.

Schlussfolgerung: AV-Loop gestielte freie Lappen stellen eine aufwendige aber medizinisch sinnvolle Möglichkeit dar, große Defekte nach Decubitus zu decken, wenn keine Optionen für lokale Lappenplastiken zur Verfügung stehen.