gms | German Medical Science

49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Behandlung einer ossären Sprunggelenks-Tuberkulose – Von der Diagnose zur interdisziplinären Therapie inklusive mikrochirurgischer Rekonstruktion

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Torsten Schloßhauer - Agaplesion Markus Krankenhaus
  • Eckhard Priepke - Agaplesion Markus Krankenhaus
  • Stefan Rehart - Agaplesion Markus Krankenhaus
  • Shafreena Kühn - Agaplesion Markus Krankenhaus
  • Bernhard Jahn-Mühl - Agaplesion Markus Krankenhaus
  • Ulrich Rieger - Agaplesion Markus Krankenhaus

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc156

doi: 10.3205/18dgpraec156, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1560

Published: September 20, 2018

© 2018 Schloßhauer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die Knochen-TB stellt als extrem selten auftretende Form der Tuberkulose eine besondere Herausforderung hinsichtlich der Sanierung und Defektdeckung dar. Die Therapie besteht in einem radikalen Débridement bzw. der Resektion aller betroffenen ossären und Weichteilstrukturen. Die dabei entstehenden Defekte bedürfen häufig plastisch-mikrochirurgischer Defektdeckungsverfahren. Für Mitteleuropa stellt sich vor dem Hintergrund vermehrter Migration und ansteigender Zahlen von Tuberkulosefällen verstärkt die Frage, nach einer sicheren Diagnose.

Patient und

Methoden: Es handelt es sich um eine 49-jährige Patientin aus Pakistan, bei der sich ohne vorangehendes Trauma eine chronische Wundheilungsstörung mit Defektwunde am rechten Außenknöchel gebildet hatte. Die radiologische und infektiologische Diagnostik konnte eine Gelenktuberkulose des oberen Sprunggelenkes zeigen.

In interdisziplinärer plastisch- sowie unfallchirurgischer und infektiologischer Zusammenarbeit erfolgten mehrere Débridements, inkl. radikaler ossärer Resektion, Fixateur externe-Anlage sowie eine tuberkulostatische Therapie. Abschließend erfolgte die komplexe Gelenkrekonstruktion mittels Arthrodese gefolgt der Defektdeckung mittels freier M. gracilis-Lappenplastik.

Ergebnis: Nach 5-monatiger Ruhigstellung zeigte sich eine gute knöcherne Konsilidierung sowie eine suffiziente Weichteildeckung, sodass die Patientin schrittweise vollmobilisiert werden konnte. Die infektiologische Weiterbehandlung erfolgte für weitere 6 Monate.

Schlussfolgerung: Da selbst in Verbreitungsgebieten ein isoliertes Auftreten einer Knochentuberkulose ein extrem seltenes Ereignis darstellt, war die Diagnosestellung eines der zentralen Probleme im vorliegenden Fall. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglichte die suffiziente Therapie und Defektdeckung mit dem Ziel des Extremitäten- und Mobilitätserhalts bei gleichzeitiger Eradikation der aktiven Tuberkulose der Patientin.