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Generalisierte subkutane Tumorbildung nach Kryolipolyse – 2 Fallberichte
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Published: | September 20, 2018 |
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Einleitung: Die Kryolipolyse ist ein sicheres, noninvasives, international zugelassenes Verfahren zur Fettschichtdickenminderung. Studien belegen eine Reduktion des behandelten Fettgewebes um ca. 20%. Bekannte Risiken sind Rötung, Schwellung, Taubheit und selten eine paradoxe Fettgewebshyperplasie. Wir beobachteten bei zwei Patientinnen nach Kryolipolyse im gesamten Behandlungsgebiet eine subkutane knotige Verdichtung.
Methodik: Bei beiden Patientinnen wurde eine standardisierte Kryolipolyse des Unterbauches mittels Kryoshape ®, der Firma Medical Shape GmbH über 60 min mit -3°C durchgeführt. Da sich die Patienten in einem Studienprotokoll zur Beschleunigten Wiedererwärmung befanden, wurde im Anschluss eine Fango-Packung von 40°C auf eine Unterbauchhälfte aufgebracht. Eine Woche nach der Behandlung klagten die Patientinnen im gesamten Unterbauch über eine druckschmerzhafte Knotenbildung. Sonographie kam bei beiden Patientinnen zum Einsatz sowie eine Stanzbiopsie bei einer der Patientinnen.
Ergebnisse: In der Sonographie zeigten sich im gesamten Unterbauch ohne Seitenunterschied bei beiden Patientinnen oval geformte Raumforderungen angrenzend an die Haut, 6-8mm durchmessend, aneinandergereit. Das histopathologische Ergebnis der Stanzbiopsie ergab regressiv verändertes Fettgewebe, umgeben von fibrosiert septalem Bindegewebe. Nach 4 Wochen war die Fettschichtdicke um 17 und 19% reduziert bei unveränderter Größe der Tumore. Diese waren nun nicht mehr druckschmerzhaft.
Fazit: Nach Kryolipolyse kann der Fettabbauprozess durch eine fibrös septale Einschnürung des Fettgewebes zu regressiv veränderten Lobuli vonstattengehen. Dies ist für den Patienten ggf. unangenehm, scheint jedoch keinen Einfluss auf die Fettschichtdickenminderung der Kryolipolyse zu haben.