gms | German Medical Science

49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Rekonstruktion bei Pseudarthrose nach Bennett-Fraktur

Meeting Abstract

  • Rafael Jakubietz - Universitätsklinikum Würzburg
  • Michael Jakubietz - Universitätsklinikum Würzburg
  • presenting/speaker Iva Neshkova - Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Würzburg
  • Rainer Meffert - Universitätsklinikum Würzburg

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc149

doi: 10.3205/18dgpraec149, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1491

Published: September 20, 2018

© 2018 Jakubietz et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Bennett-Frakturen sind intraartikuläre Frakturen der Basis des 1. Mittelhandknochens. Durch den Sehnenzug des M. abductor pollicis longus entsteht eine dorsoradiale Subluxation mit Dislokation des Schaftfragments. Eine operative Stabilisierung sollte angestrebt werden, um Spätfolgen wie Instabilität und Arthrose zu vermeiden. Pseudarthrosen sind selten und es besteht kein einheitliches Therapiekonzept.

Eine 24-jährige, gesunde Medizinstudentin erlitt beim Sport eine Hyperextensionsverletzung im Daumensattelgelenk der dominanten rechten Hand. Sie stellte sich erst 6 Monate posttraumatisch bei uns mit rezidivierenden Schmerzen und Bewegungseinschränkung vor. Radiologisch zeigte sich eine Pseudarthrose bei dislozierter Bennett-Fraktur mit Subluxationsstellung im Daumensattelgelenk. Im MRT zeigte sich beim kleinen Fragment noch verbliebene Trabekulierung, Ödem und Kontrastmittelaufnahme als Hinweis auf Restvitalität.

Bei der Patientin erfolgte die Pseudarthrosenresektion, Spongiosainterposition vom distalen Radius, offene Reposition und Schraubenosteosynthese mit kanülierter Doppelgewindeschraube und eine temporäre Transfixation intermetakarpal. Ruhigstellung erfolgte in einer Daumenschiene für 6 Wochen. Solange wurde auch die Transfixation belassen. 6 Wochen postoperativ zeigte sich knöcherne Durchbauung. Physiotherapeutische Beübung folgte im Anschluss. In der 6-Monate-postoperativen Kontrollen beklagte die Patientin keine Schmerzen und es zeigte sich nur eine endgradige Einschränkung des Bewegungsumfangs.

Pseudarthrose bei Bennett-Fraktur ist selten und wird u.a. mittels Resektionsarthroplastik von Os trapezium therapiert. Das Verfahren führt häufig zu Minderung der Kraft und des Bewegungsumfangs. Bei der jungen Patientin zeigte sich der Rekonstruktionsversuch mittels Spongiosaplastik und Schraubenosteosynthese als eine sehr gute Therapieoption, um die Funktion im Daumensattelgelenk zu verbessern und das Risiko von Spätfolgen zu verringern.