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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Mikrozirkulation der Wunde – welchen Einfluss haben Wundauflagen?

Meeting Abstract

  • Adrien Daigeler - BG Unfallklinik Tübingen
  • presenting/speaker Manuel Held - BG Klinik Tübingen
  • Sabrina Krauß - BG Klinik Tübingen
  • Jens Rothenberger - BG Unfallklinik Tübingen
  • Afshin Rahmanian-Schwarz - Kliniken Südostbayern AG
  • Dominik Bender - BG Klinik Tübingen

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc146

doi: 10.3205/18dgpraec146, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1463

Published: September 20, 2018

© 2018 Daigeler et al.
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Oberflächliche Wunden mit Spontanheilungstendenz werden häufig mittels innovativer Wundauflagen behandelt. Hierbei gibt es eine große Vielfalt an unterschiedlichen Produkten. Positive Eigenschaften solcher Wundauflagen sind beispielsweise die Beschleunigung der Wundheilung oder Reduktion von Schmerzen. Bislang ist allerdings noch wenig darüber bekannt welche Veränderungen sich durch die Applikation einer Wundauflage hinsichtlich der Mikrozirkulation in der Wunde im Verlauf der Wundheilung ergeben.

Auf dem Rücken von 28 Lewis Ratten wurden insgesamt 56 standardisierte dermale Wunden mittels Akkudermatom generiert. Die Wunden wurden mittels Biobrane, Suprathel und neu entwickeltem Collagen Cell Carrier (CCC) gedeckt oder unbehandelt belassen (n = jeweils 14). Die Perfusionseigenschaften und Veränderungen über die Zeit wurden anschließend mittels O2C Gerät über 3 Monate alle 10 Tage erfasst (Flow, S02, rHB).

Der relative Blutfluss (Flow) war postoperativ in allen Wunden für mindestens 30 Tage (in den tiefen Hautschichten mindestens 40 Tage) erhöht bis wieder Normalwerte (von unbehandelter Haut) erreicht wurden. Im weiteren Verlauf kam es zur Reduktion des Blutflusses unter die Werte der gesunden Haut. Die relative Hämoglobinmenge (rHB) war in den oberflächlichen Schichten für 10-20 Tage erhöht. Die Sauerstoffsättigung des Hämoglobins (S02) zeigte anfangs in den oberflächlichen Schichten erniedrigte Werte für mit Suprathel und Biobrane behandelte Wunden und erhöhte Werte für unbehandelte Wunden und mittels CCC behandelte Wunden. Im späteren Verlauf stellte sich in den tiefen Hautschichten eine Reduktion der S02 für Biobrane und CCC dar.

Die Ergebnisse stellen die komplexen Veränderungen der Mikrozirkulation im Verlauf der Wundheilung in Abhängigkeit von unterschiedlichen Wundauflagen dar.