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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Korrelation von Axonkapazitäten mit mikroskopischem Durchmesser klinisch relevanter Fazialisnervenäste zur fazialen Reanimation: Mikroanatomische und Histologische Studie

Meeting Abstract

  • Simon Engelmann - Universitätsklinikum Regensburg
  • Andreas Kehrer - Universitätsklinik Regensburg
  • presenting/speaker Marc Rüwe - Universität Regensburg
  • Ernst Tamm - Universität Regensburg
  • Ronald Bleys - UMC Utrecht
  • Veronika Mandlik - Universitätsklinikum Regensburg
  • Christian Taeger - UKR Regensburg
  • Lukas Prantl - Caritas-Krankenhaus St. Josef

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc127

doi: 10.3205/18dgpraec127, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1278

Published: September 20, 2018

© 2018 Engelmann et al.
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Fragestellung: Periphere Fazialisparesen verursachen schwere funktionelle, ästhetische und psychische Beeinträchtigungen. Eine Wiederherstellung von Funktion und Mimik ist durch die Transplantation von Cross-face-Nerven (CFNG)- und funktionellen Muskeltransplantaten möglich. Die Spendernervenwahl zur Koaptation muss verschiedenste Kriterien berücksichtigen. Ein wesentlicher Faktor ist eine suffiziente Axonkapazität, die ≥900 betragen sollte. Ziel unserer Studie ist die Korrelation von Axonzahlen mit dem Diameter zygomatischer und buccaler Fazialisnervenäste, um eine Spendernervenwahl zu erleichtern.

Methode: An 50 Gesichtshälften humaner Frischpräparate erfolgte eine antegrade mikrochirurgische Dissektion des N. facialis. In klinisch bedeutsamen Spenderregionen des zygomatischen und buccalen Systems wurden Nervenbiopsien entnommen. Nach histologischer Aufarbeitung erfolgte eine Digitalisierung, sowie eine semi-automatisierte Axon-Quantifizierung. Nervenquerschnitte wurden computerbasiert, durch zwei orthogonale Vektoren, vermessen. Die Messung des Durchmessers inkludierte Nervenhüllstrukturen. Nerven in situ wurden als rund angenommen.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 391 Nervenastpräparate ausgewertet werden. Beim zygomatischen und buccalen Hauptast korrelierte ein Durchmesser von einem Millimeter mit 1314±575 Axonen und 1517±701 Axonen. Im nachgeordneten zygomatischen System zeigten sich 982±524 Axone/mm. Im buccalen System 1101±397 Axonen/mm. Die Axondichte war folglich im buccalen System höher als im zygomatischen System. Insgesamt ergab sich eine abnehmende Axondichte vom Fazialishauptstamm in die Peripherie. Um einen Cut-Off-Wert von 900 Axone zu erreichen sollte der Durchmesser des Spendernervenast im zygomatischen System mindestens 0,92 mm und im buccalen mindestens 0,82 mm betragen.

Schlussfolgerung: Anhand unserer Daten wird die Selektion eines geeigneten Spendernervenastes zur fazialen Reanimation weiter erleichtert.