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Rekonstruktion des Skrotums und Penisschafts – Eine Fallserie
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Published: | September 20, 2018 |
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Hintergrund: Verschiedene Ursachen können eine plastische Rekonstruktion des Skrotums und Penisschafts erforderlich machen. Hierzu zählen foudroyant verlaufende Entzündungen (Abszesse, Fournier-Gangrän), traumatische Verletzungen, Fehlbildungen oder onkologische Folgen. Zur Defektdeckung kommen Spalthauttransplantate, verschiedene Lappenplastik-Techniken sowie Hautexpander zum Einsatz. In der Literatur gibt es keinen allgemeinen Konsensus über die beste Methode der skrotalen Rekonstruktion.
Methodik: Es wird über eine Fallserie von fünf Patienten berichtet, die aufgrund eines ausgedehnten Haut-/Weichteildefekts im Bereich des Genitals nach Fournier-Gangrän (n=3), Abszess (n=1) und traumatischer Verletzung (n=1) eine skrotale Rekonstruktion mittels uni- (n=1) oder bilateraler (n=4) Gracilis-Lappenplastik und Spalthautdeckung, sowie eine Defektdeckung des Penisschafts mittels Spalthauttransplantation erhalten haben. Im Rahmen der Routine-Nachkontrollen nach 6-24 Monaten wurde ein standardisierter Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualität verwendet.
Ergebnis: Der postoperative Verlauf war bei allen Patienten insgesamt unauffällig mit guter Lappenperfusion, komplikationslosem Angehen der Spalthaut und einem zufriedenstellenden funktionellen und ästhetischen Ergebnis.
Schlussfolgerung: Die meisten rekonstruktiven Methoden ermöglichen eine sichere Defektdeckung mit einem akzeptablen funktionellen und kosmetischen Resultat. Die skrotale Rekonstruktion mittels Gracilis-Lappenplastik mit Spalthautdeckung hat sich in unserer Klinik als bewährt herausgestellt. Randomisierte prospektive Studien sind erforderlich, um die rekonstruktiven Ansätze zu vergleichen.