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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Urologisch-plastisch chirurgische Kooperation – Interdisziplinarität entlang der rekonstruktiven Leiter

Meeting Abstract

  • Jörg Hauser - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Heiko Sorg - Alfried Krupp Krankenhaus
  • presenting/speaker Simon Thönnes - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Daniel J. Tilkorn - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Darko Kroepfl - Kliniken Essen-Mitte
  • Stephan Buse - Alfrief Krupp Krankenhaus Essen
  • Alexander Göll - Alfrief Krupp Krankenhaus Essen

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc123

doi: 10.3205/18dgpraec123, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1230

Published: September 20, 2018

© 2018 Hauser et al.
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Fragestellung: Der Trend der Medizin hin zu einer weiteren Spezialisierung der Fachgebiete bedingt gleichzeitig die notwendige, interdisziplinäre Kooperation bei komplexen Krankheitsbildern. Eines dieser Joint Venture stellt die Rekonstruktion des äußeren Genitale dar.

Methodik: In den Weichteilen des äußeren Genitale führen komplexe Krankheitsbilder beispielsweise durch entzündlich-destruktive Prozesse oder neoplastische Erkrankungen aufgrund ausgedehnter Resektionen zu Haut-Weichteildefekten, die einer plastisch-chirurgischen Defektdeckung bedürfen. Anhand spezieller Fälle aus der Praxis soll hierbei die mögliche Zusammenarbeit von Urologie und plastischer Chirurgie erläutert werden.

Ergebnis: Entlang der plastisch-rekonstruktiven Leiter sind auf erster Stufe Defektdeckungen, insbesondere im Penisschaftbereich, durch Spalthauttransplantationen zu nennen. Aufwendigere Rekonstruktionen sind beim Buried-Penis-Syndrom notwendig, meist nachdem in einem interdisziplinären Team die Bergung des männlichen Genitale erfolgte. Hierbei sammelten wir gute Erfahrungen mit lokalen Lappenplastiken, wie einer gestielten ALT-Lappenplastik zur Bedeckung eines Weichteildefekts im Bereich der Peniswurzel sowie mit freien Lappenplastiken zur Bedeckung des gesamten Penis. Hier spielt der freie Radialislappen aufgrund seiner geringen Dicke eine wichtige Rolle. Ein weiterer Aspekt ist der Gewebeersatz inguinal bzw. skrotal durch gestielte M. gracilis-Lappenplastiken. Im Rahmen der speziellen Indikation zur Hodenrekonstruktion ist auch eine beidseitige Hebung zur einzeitigen Skrotumrekonstruktion möglich.

Schlussfolgerung: Aus unserer Erfahrung ist stark an die enge Kooperation zwischen den Kliniken für Urologie und Plastische Chirurgie zu appellieren, um im heutigen Spezialisierungsdrang eine optimale, schnittstellenübergreifende Versorgung der Patienten mit rekonstruktiv-herausfordernden Krankheitsbildern zu ermöglichen.