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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Plastische Rekonstruktion des äußeren Genitale nach Acne inversa-Operation und nachfolgender Elephantiasis des Penis und des Skrotums

Meeting Abstract

  • Jörg Hauser - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Heiko Sorg - Alfried Krupp Krankenhaus
  • presenting/speaker Simon Thönnes - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Daniel J. Tilkorn - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Darko Kroepfl - Kliniken Essen-Mitte

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc122

doi: 10.3205/18dgpraec122, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1224

Published: September 20, 2018

© 2018 Hauser et al.
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Fragestellung: Wie viel kann ein Mann tragen, fragte Kuepper 2005 in einem Case Report in Urology und beschrieb den Fall eines Äthiopiers mit gigantischer, skrotaler Elephantiasis bei Lymphogranuloma venerum-Infektion. Was aber lässt sich einem Patienten mit ähnlichem Beschwerdebild hier in Deutschland als operative Therapie anbieten?

Methodik: Im Rahmen unserer urologisch-plastisch-chirurgischen Kooperation wurde uns ein 42-jähriger, adipöser Patient vorgestellt, der ex domo aufgrund einer Acne inversa eine Resektion der inguinalen und genitalen Weichteile erhielt. Konsekutiv kam es jedoch zu einer massiven lymphatischen Schwellung des Genitale inklusive des Skrotums auf gigantische Ausmaße von ca. 40 cm Durchmesser. Der Penis war hierin komplett eingemauert. Der Prozess habe sich innerhalb von 18 Monaten postoperativ entwickelt. Konservative Maßnahmen blieben sämtlich erfolglos.

Ergebnis: Das Therapiekonzept bestand aus einer primären Resektion der veränderten Weichteile mit temporärer Verlagerung der Hoden. Zweizeitig wurde die Rekonstruktion des äußeren Genitale mit Skrotumrekonstruktion durch beidseitige M. gracilis-Lappenplastik und eine anschließende Deckung der Weichteile inklusive des Penisschafts durch Spalthauttransplantation von beiden Oberschenkeln erreicht. Unter wundkonditionierenden Maßnahmen kam es zu einer Stabilisierung der Wundverhältnisse sowie zu physiologisch gerichtetem Urinieren und Verbesserung der Pflegesituation und Mobilität insgesamt.

Schlussfolgerung: Insbesondere die Ausprägung der geschädigten Haut und Weichteile in diesem Fall bedingt eine enge Interdisziplinarität, um eine suffiziente und patientenorientierte, operative Lösung anbieten zu können. Hierbei gilt es durch ausführliche Gespräche gemeinsame Ziele der operativen Therapie zu erörtern und auch die Limitierungen sowie die damit verbundenen Komplikationen und die intensive Nachbehandlung genau zu erläutern, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen.