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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Die freie Lappenplastik beim Hautweichteildefekt im hohen Lebensalter: Indikation oder Kontraindikation

Meeting Abstract

  • Jörg Hauser - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Heiko Sorg - Alfried Krupp Krankenhaus
  • presenting/speaker Simon Thönnes - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Daniel J. Tilkorn - Alfried Krupp Krankenhaus

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc121

doi: 10.3205/18dgpraec121, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1213

Published: September 20, 2018

© 2018 Hauser et al.
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Text

Einführung: Aufgrund des demografischen Wandels kommt es zu einem Anstieg alter und hochaltriger Patienten. Dieses Patientengut erleidet Extremitätenverletzungen bei erhöhtem, sturzbedingten Verletzungsrisiko sowie komplexe Erkrankungen entzündlichen oder neoplastischen Charakters bei vermehrten Neben- und Vorerkrankungen. Hierbei stellt der Extremitätenerhalt bei ausgeprägtem Weichteildefekt eine enorme Herausforderung dar.

Materialien und Methoden: Am eigenen Patientengut wurde eine Analyse der rekonstruktiven Verfahren mittels freiem Lappen mit speziellem Fokus auf alten Patienten mit Haut-Weichteildefekten der Extremitäten deren Komplikationen, Nebenerkrankungen und Outcomes durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt konnten wir in einem Zeitraum von drei Jahren 121 Patienten in die Studie einschließen mit 43 % Patienten über 60 Jahren. Die Krankenhausverweildauer lag bei den jungen Patienten (<60a) bei 22 Tagen, bei den alten Patienten (60a-79a) bei 26 Tagen und bei den hochaltrigen Patienten (>80a) bei 37 Tagen. Während jüngere Patienten aufgrund eines Traumas einer freie Lappenplastik bedurften, war dies bei alten Patienten eher aufgrund von ulzerativen oder tumorösen Defektwunden der Fall. Es gab keinen wesentlichen Unterschied bezüglich der OP-Zeit, jedoch erlitten ältere Patienten häufiger operationspflichtige Wundheilungsstörungen (2,7 Folge-OPs >60a vs. 1,3 Folge-OPs <60a). Zudem erhielten ältere Patienten häufiger eine perioperative Gabe von Erythrozytenkonzentraten (7,3 EKs >60a vs. 0,7 EKs <60a).

Schlussfolgerung: Die Versorgung mittels freier Lappenplastik kann aufgrund des Alters der Patienten und der entsprechenden Komorbiditäten mit einer erhöhten Komplikationsrate einhergehen. Trotz dieser Probleme ist sie jedoch im Vergleich zum jüngeren Patientengut genauso durchführbar. Aufgrund der prolongierten Verweildauer und Rehabilitation der Patienten bedarf es der genaueren Planung, Indikationsstellung und Patientenkommunikation.