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Interventionelle Radiologie und Gefäßchirurgie als essentieller Bestandteil in der Behandlung chronischer Wunden
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Published: | September 20, 2018 |
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Einleitung: Die erfolgreiche Defekdeckung chronischer Wunden der Extremitäten und des Körperstamms setzt eine optimale Perfusion und Gefäßversorgung voraus. Nur durch eine interventionell radiologisch oder gefäßchirurgisch verbesserte lokale Perfusion werden rekonstruktive Maßnahmen erst ermöglicht.
Methode: 18 Patienten (10m/8w) wurden in einem Zeitraum von 24 Monaten bei kompromitierter Durchblutung in unserer Klinik versorgt. 7 der Patienten wiesen mindestens eine Stenose im Bereich der Unterschenkel- und 10 Stenosen im Bereich der Oberschenkelgefäße auf. Bei einer Patientin mit Radioderm der Thoraxwand konnte nur durch erfolgreiche Rekanalisierung der A. Subclavia die Defektdeckung durch eine gestielte TRAM Lappenplastik bei fehlender A. thorakodorsalis ermöglicht werden.
Ergebnisse: 11 Patienten wurden radiologisch interventionell und 7 gefäßchirurgisch behandelt. Bei allen Patienten konnte eine Rekanalisierung erreicht werden. Bei 6 Patienten wurde die Defektdeckung mittels Suralis-Lappenplastik, bei 5 Patienten durch Gitterspalthauttransplantate, bei 4 Patienten durch freie Lappenplastiken und bei einer Patientin mittels Advancement-Plastik bzw. gefäßgestielter TRAM-Lappenplastik erreicht.
Schlussfolgerung: Die Kooperation mit Gefäßchirurgie und interventioneller Radiologie ist essentiell in der plastisch-chirurgischen Therapie chronischer Wunden. Nur durch den multimodalen Therapieansatz konnte wir bei allen Patienten dieser Studie mit pAVK die Extremitäten erhalten und bei der Patientin mit thorakalem Radioderm eine gefäßgestielte Defektdeckung mittels TRAM-Lappenplastik durchführen.
Wir empfehlen grundsätzlich bei allen chronischen Wunden und geplanten axial gefäßgestielten Lappenplastiken eine Gefäßdiagnostik.