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Stellenwert der Stanzbiopsie in der histologischen Zuordnung von Weichteiltumoren: Eine Paarvergleichsanalyse
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Published: | September 20, 2018 |
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Durch die Vielfalt der entitätspezifischen neoadjuvanten Behandlungsmöglichkeiten hat die präoperative histologische Diagnosesicherung eine hohe Bedeutung in der Behandlung von Weichteiltumoren. Während die offene chirurgische Biopsie die am häufigsten praktizierte Methode der Diagnosesicherung ist, verwenden wir seit 2015 in unserer Klinik die ultraschallgesteuerte Stanzbiopsie (12G).
Um die Methoden der Inzisions- und der Stanzbiopsie zu vergleichen, führten wir eine Paarvergleichsanalyse anhand von 38 Fällen durch. Es wurden 19 Fallpaare gebildet, die für Alter, Tumorlokalisation, Tumorgröße, histologische Diagnose und Tumordifferenzierungsgrad gepaart wurden. Verglichen wurde die Dauer zwischen der Erstvorstellung und der Therapieempfehlung, Anzahl der verfehlten Diagnosen und Anzahl der verfehlten Tumordifferenzierungsgrade (Biopsie oder Grading unterscheiden sich von der endgültigen Diagnose am Tumorpräparat).
Während die Stanzbiopsien alle in örtlicher Betäubung im Rahmen der Erstvorstellung in der Ambulanz erfolgen, erfolgten die Inzisionsbiopsien in 13 Fällen in Vollnarkose und in 6 Fällen in Lokalanästhesie im Rahmen einer ambulanten OP. Der Beschluss der interdisziplinären Tumorkonferenz lag nach 8,4 ± 4,5 Tage in der Stanzbiopsie-Gruppe, und nach 14,9 ± 6 Tage in der Inzisionsbiopsie-Gruppe (p=0.0006) vor. Die Inzisionsbiopsien lieferten einmal ein unterschiedliche Diagnose und zweimal ein vom definitiven Präparat abweichendes Grading. In der Gruppe der Stanzbiopsien lagen keine Fehldiagnosen bei zweimal abweichendem Grading vor.
Unsere Daten zeigen, dass die Stanzbiopsie eine deutliche Verkürzung der Zeit zur Therapieempfehlung bei geringerer Belastung der Patienten und der Klinikressourcen bei gleichbleibender diagnostischer Aussagekraft ermöglicht.