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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Freie vaskularisierte Fibulatransplantation zur Rekonstruktion von Knochendefekten an den langen Röhrenknochen – Strategie, Taktik und Literaturübersicht

Meeting Abstract

  • Florian Neubrech - BG Unfallklinik Frankfurt
  • Michael Sauerbier - BGU Frankfurt
  • presenting/speaker Jessica Seegmüller - BG Unfallklinik Frankfurt
  • Wibke Moll - BG Unfallklinik Frankfurt
  • Reinhard Hoffmann - BG Unfallklinik Frankfurt

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc101

doi: 10.3205/18dgpraec101, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1017

Published: September 20, 2018

© 2018 Neubrech et al.
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Fragestellung: Die Rekonstruktion größerer Knochendefekte, besonders insofern sie 4cm Länge überschreiten, stellt immer wieder eine Herausforderung in der Extremitätenrekonstruktion dar. Seit der Erstbeschreibung durch Taylor 1975 ist die mikrochirurgische freie Fibulatransplantation ein etabliertes Operationsverfahren bei Knochendefekten dieser Art. Es bedarf jedoch einer adäquaten Planung der mikrochirurgischen Rekonstruktion sowie einer stabilen Osteosynthese mit interdisziplinären Kooperationsmöglichkeiten, um auch in komplexen Fällen ein gutes funktionelles Ergebnis gewährleisten zu können.

Methodik: Anhand von eigenen Fallbeispielen, bei denen mit Hilfe der mikrochirurgischen Transplantation einer freien Fibula eine Extremitätenrekonstruktion gelang, soll eine generelle Therapiestrategie zur Rekonstruktion osteomyelitischer, pseudarthrotischer und frischer Knochendefekte sowie nach Tumorresektionen an den langen Röhrenknochen der Extremitäten präsentiert werden. Außerdem wurde eine überblickende Literaturrecherche durchgeführt.

Ergebnisse: Durch unsere Gruppe wurde seit 2010 bei 11 Patienten aufgrund eines Knochendefektes größer als 4 cm der langen Röhrenknochen im Extremitätenbereich eine freie Fibulatransplantation durchgeführt. Ursachen waren Knocheninfektionen, Tumoren, therapierefraktäre Pseudarthrosen und frische traumatische Knochenverluste mit primär ausgeprägter Destruktion. Alle knöchernen Defekte konnten durch das Verfahren mit guter Funktion der betroffenen Extremität zur Ausheilung gebracht werden.

Schlussfolgerung: Defekte der langen Röhrenknochen sind eine rekonstruktive Herausforderung für den plastischen Chirurgen. Die freie mikrochirurgische Fibulatransplantation ist hierfür eine optimale Therapieoption mit stabiler und verlässlicher Knochenheilung. Sie sollte in hoch spezialisierten mikrochirurgischen Zentren mit interdisziplinärer Kooperationsmöglichkeit mit Unfallchirurgie/Orthopädie vorgehalten werden.