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Vaskularisierter Transfer von Meso-Lymphknoten als Therapieoption beim sekundären chronischen Lymphödem der Brust
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Published: | September 20, 2018 |
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Fragestellung: Das chronische Lymphödem der Brust stellt eine häufige Spätkomplikation infolge der multimodalen Therapie des Mammakarzinoms dar. Im Gegensatz zum sekundären Lymphödem der oberen Extremität ist die konservative Therapie durch manuelle Lymphdrainage und insbesondere eine effektive Kompressionsbehandlung aufgrund anatomischer Gegebenheiten erschwert. Hier berichten wir über mikrochirurgische Rekonstruktion der eingeschränkten Lymphdrainagefunktion bei einem chronischen Lymphödem der Brust vor.
Methoden: Patientin 49 J, seit 3 J progredientes Lymphödem der rechten Brust und Brustwand unter konservativer Therapie nach BET mit Axilladissektion sowie Radiotherapie bei Mamma-Ca. Präoperativ erfolgte ICG-gestützte Fluoreszenzangiographie (ICG-FLAG) Intraoperativ erfolgte ICG-navigierte mikrochirurgische Lymphangio-Adhäsiolyse und vaskularisierter Transfer eines Lymphknoten-Pakets aus dem terminalen Meso-Ileum. Mikrovaskuläre Anschlüsse erfolgten an Perforatorgefäße aus der thorakodorsalen Region.
Ergebnisse: Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos. Während der ersten postoperativen Woche war eine deutliche Umfangsreduktion der rechten Brust festzustellen. Die Patientin berichtete über einen vollständigen Rückgang des Druck- und Spannungsgefühls bei objektivierbarer Verbesserung des Hautturgors und der Weichteilkonsistenz der Brust bei Palpation. Im Verlauf von 3 Monaten nach Eingriff blieb der Zustand stabil. Postoperativ traten keine Erysipele auf.
Schlussfolgerungen: Entsprechend unserer Erfahrung aus der Anwendung lymphrekonstruktiver Methoden an Extremitäten, sind wir der Überzeugung, dass die aktuell praktizierten konservativen Therapieregime beim chronischen Lymphödem der Brust durch die Methoden der rekonstruktiven Mikrochirurgie ebenfalls sinnvoll und effektiv erweitert werden können.