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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Einfluss von neurologischen und psychologischen Vorerkrankungen auf den Verlauf von Verbrennungen

Meeting Abstract

  • Jennifer Schiefer - Krankenhaus Köln-Merheim
  • Alexandra Schulz - Klinikum Köln Merheim
  • Paul Christian Fuchs - Klinikum Köln Merheim
  • presenting/speaker Miriam Becker - Westfälische Wilhelmsuniversität Münster

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc093

doi: 10.3205/18dgpraec093, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0933

Published: September 20, 2018

© 2018 Schiefer et al.
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Text

Hintergrund: Es ist bekannt, dass viele neurologisch vorerkrankte Patienten ein erhöhtes Risiko für Verbrennungen haben. Zusätzlich wird regelmäßig beobachtet, dass Patienten mit psychologischen Problemen versuchen sich umzubringen. Diese Verbrennungen sind meistens sehr ausgedehnt und führen oft zu einem schlechten Outcome. Trotz dieser Erfahrungen, gibt es bisher keine Publikationen, welche die Therapie, die Länge des stationären Aufenthaltes und die Mortalität dieser neurologisch und psychologisch vorerkrankten Patienten miteinander vergleichen.

Methoden: Zwischen 1996 und 2015 wurden 1475 Verbrennungspatienten auf die Intensivstation im Krankenhaus Köln-Merheim aufgenommen. Hiervon waren 253 Patienten neurologisch und psychiatrisch vorerkrankt. 86 Patienten mit neurologischen Vorerkrankungen, 54 Patienten mit selbst zugeführten Verbrennungen, 22 Patienten mit unklaren neurologischen Erkrankungen und die Kontrollgruppe (n=1222). 91 Patienten mit unvollständigen Daten wurden ausgeschlossen.

Ergebnisse: Das mittlere Alter aller 1384 eingeschlossenen Patienten lag bei 42,8 Jahren mit einer mittleren verbrannten Körperoberfläche (VKOF) von 19,1%, 1.5 Operationen, einem stationärem Aufenthalt von 19,9 Tagen und einer Mortalität von 13,7%. Patienten mit neurologischen Vorerkrankungen waren im Mittel 59,5 Jahre alt, mit einer mittleren VKOF von 18,1%, einem stationärem Aufenthalt von 30,4 Tagen und einer Mortalität von 16,3%. Patienten mit selbst zugeführten Verbrennungen waren im Mittel 44,3 Jahre alt, mit einer mittleren VKOF von 30,6%, einem stationärem Aufenthalt von 41,6 Tagen und einer Mortalität von 25,9%.

Schlussfolgerung: Insgesamt sollten Präventationsstrategien für neurologisch erkrankte Patienten ausgeweitet werden. Bei Patienten, die sich selbst Verbrennungen zuzufügen, sind die Möglichkeiten der Prävention begrenzt. Das Augenmerk sollte hier auf die Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen gelegt werden.