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Beschleunigte Wiedererwärmung nach Kryolipolyse – Kontrolliert randomisierte, verblindete Studie mit histopathologischer Gewebsuntersuchung
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Published: | September 20, 2018 |
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Einleitung: Die Kryolipolyse ist ein zugelassenes noninvasives Verfahren zur Reduktion störenden Fettgewebes. Es ist beschrieben, dass eine Massage im Anschluss an die Behandlung durch einen Reperfusionsschaden im Fettgewebe zu einem vermehrten Fettgewebsabbau führt. Wir untersuchten, ob eine beschleunigte Wiedererwärmung ebenfalls durch einen Reperfusionsschaden die Wirkung der Kryolipolyse verstärken kann, oder andere Effekte auf das Behandlungsergebnis hat.
Methodik: Bei 9 Patientinnen wurden Daten u.a. zu Anamnese, BMI, Bauchfettschichtdicke erfasst. 14 Tage vor einer geplanten Abdomniplastik erhielten die Teilnehmerinnen eine Kryolipolyse des Unterbauches mit dem Gerät Kryoshape (FA Medical Shape) für 60min bei -3°C. Im direkten Anschluss wurde auf eine randomisiert ausgewählte Hälfte des Unterbauches (re/li) eine Fangopackung von 40°C für 15min aufgelegt. Untersucht wurde der Bauch je Seite vor und nach jedem Behandlungsschritt bezgl. Temperatur, Rötung, Schwellung, Sensibilität und es erfolgte eine Fotodokumentation. Ein Schmerztagebuch wurde bis zur OP geführt. Aus dem in der Abdominoplastik gewonnenen Gewebe wurden Proben histopathologisch im Seitenvergleich verblindet untersucht.
Ergebnisse: Bei allen Patientinnen kam es auf der beschleunigt erwärmten Seite zu einer Minderung von Rötung und Hypästhesie im Vergleich zur Gegenseite. Die histopathologische Untersuchung bestätigte bei allen Probanden eine intakte Kutis bei vorwiegend regressiven Abbauvorgängen der Lipozyten. Ein signifikanter Unterschied zeigte sich hier im Seitenvergleich nicht. Ebenfalls gab es keinen Unterschied bezüglich postinterventioneller Schmerzen.
Fazit: Die beschl. Wiedererwärmung nach Kryolipolyse ist ein sicheres Verfahren, welches zu einer schnelleren Gewebserholung bezüglich Rötung, Schwellung und Taubheit führt und somit das Wohlbefinden steigert. Ein Unterschied in der Fettgewebsreaktion zeigte sich nicht, jedoch läuft derzeit eine Studie (n=25) über 3 Monate zum Effektvergleich.