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Die Wirkung von Adipokinen auf die Makrophagen-Polarisation
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Published: | September 20, 2018 |
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Fragestellung: Seit der Erkenntnis, dass Adipositas mit Vermehrung von Makrophagen im Fettgewebe einhergeht, fokussiert sich die Adipositas-Forschung auf die Interaktion zwischen den monozytären und adipogenen Linien. Die von den adipogenen Zellen sezernierten spezifischen Zytokine, sog. Adipokine, verfügen über vielfältige Mechanismen, worüber sie unter anderem vor metabolischen Erkrankungen schützen oder anti-inflammatorisch wirken. Ein direkter Effekt der Adipokine auf die Makrophagen Polarisation und ihr Migrationsverhalten, wurde bisher noch nicht ausreichend überprüft. Ziel dieser Studie war zu untersuchen, welche Adipokine die Makrophagen-Polarisation modulieren.
Methodik: Aus humanem Fettgewebe isolierte mesenchymale Stammzellen wurden in der Kultur expandiert und in die adipogene Linie differenziert. Medienüberstände wurden mittels ELISA bzgl. des Gehalts bestimmter Adipokine analysiert. Der Effekt konditionierter Medien auf humane Monozyten sowie pro-inflammatorische M1 und immunsuppressive M2 Makrophagen wurde morphometrisch und immunhistochemisch untersucht, das Migrationsverhalten der Zellen mittels Scratch-Assay beurteilt.
Ergebnisse: Die Behandlung von M1 Makrophagen mit Adipokinen führt zu einer Verschiebung hin zur M2 Identität. Insbesondere die Expression von Adiponektin zeigte sich während der adipogenen Differenzierung erhöht. Überraschenderweise ergaben erste Untersuchungen zum Einfluss von rekombinanten Adiponektin einen gegenteiligen Effekt auf die Makrophagen-Polarisation.
Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass Adiponektin einen umgekehrten Effekt als andere untersuchten Adipokine aufweist. Die mannigfaltige Zusammensetzung der Adipokine während der Adipozyten-Differenzierung induziert demnach ein komplexes Zusammenspiel der einzelnen Komponenten, deren jeweilige Beteiligung untersucht werden muss, um eine exakte Charakterisierung der Modulation der Makrophagen-Identitäten zu erklären.