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Analyse von Beta-Defensinen im infizierten porkinen Wundheilungsmodell
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Published: | September 20, 2018 |
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Einleitung: Wundinfektionen mit Staphylococcus aureus und Wundheilungsstörungen stellen eine große Herausforderung im klinischen Alltag dar. Die zunehmende Morbidität der Patienten, eine steigende Zahl antibiotikaresistenter Keime und die begrenzten Erkenntnisse in Bezug auf die Pathophysiologie chronischer Wunden unterstreichen die Dringlichkeit weitere Einblicke zu gewinnen und neue Therapieoptionen zu entwickeln. Sie besitzen eine hohe antimikrobielle und immunmodulatorische Aktivität und wirken unter anderem auf die Geweberegeneration.
Material und Methodik: Es wurden die Expressionsprofile von porkinen Beta-Defensinen pBD-1, pBD-2, pBD-3, pBD-4 und pBD-129, der Interleukine (1α, -1β, -8, -17, -22 und IFN-γ) sowie von CD14, Toll-like Rezeptor 2 (TLR2) und Toll-like Rezeptor 4 (TLR4) mittels quantitativer PCR in Staphylococcus aureus infizierten und nicht-infizierten Wunden über den Verlauf von 12 Tagen dargestellt. Die Wundheilung wurde mikro- und makroskopisch beurteilt. Des Weiteren wurden histologische und immunhistochemische Analysen zum Expressionsprofil von Immunzellen in spezifischen Gewebeschichten durchgeführt.
Ergebnisse: pBD-2 und pBD-3 wurden in den S. aureus infizierten im Vergleich zu nicht-infizierten Wunden vermehrt exprimiert. pBD-1, pBD-4 und pBD-129 wurden hingegen erniedrigt exprimiert. Die Expressionsprofile von IL-22, CD14 und TLR4 korrelierten mit denen der pBD-1, -2 und -3. Die histologische Analyse zeigte eine signifikante Verminderung der Reepithelialisierung und einen Anstieg der neutrophilen Granulozyten und Makrophagen in den infizierten Wunden.
Schlussfolgerung: Die Erkenntnisse dieser Studie zur vermehrten bzw. verminderten Expression von Beta-Defensinen könnten Grundlage einer zielgerichteten Therapie mit synthetischen Beta-Defensinen gegen eine bakterielle Infektion und für die Behandlung von Wundheilungsstörungen darstellen.