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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Zufallsbefund einer Beugesehnentuberkulose nach partieller Fasziektomie: Nachweis von Mycobacterium tuberculosis im peritendinösem Gewebe der Hohlhand. Ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • presenting/speaker J. L. Philine Howe - Klinikum Kassel Klinik für Plastisch-rekonst. Aesthetische und Handchirurgie
  • Irina Berger - Institut für Pathologie, Klinikum Kassel
  • Goetz Andreas Giessler - Klinikum Kassel, Klinik für Plastisch-rekonstruktive, Ästhetische und Handchirurgie
  • Christoph Kanes - Klinikum Kassel Klinik für Plastisch-rekonst. Aesthetische und Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc069

doi: 10.3205/18dgpraec069, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0698

Published: September 20, 2018

© 2018 Howe et al.
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Einleitung: Eine seltene Manifestation der Tuberkulose ist das Weichteilgewebe der Hand und stellt die behandelnden Ärzte oft vor eine große Herausforderung.

Fall: Es handelt sich um einen gesunden 62-jährigen Bildhauer, der sich aufgrund von einer druckdolenter Strangbildung im Verlauf des vierten Strahls der linken Hand mit schmerzhafter Beugeinsuffizienz vorstellt. Initial begann die Schmerzsymptomatik in der linken Hand ulnarseitig am Daumenendgelenk ein halbes Jahr zuvor, sodass bei vermeidlicher Fremdkörpereinsprengung durch seinen Beruf auswärts eine Wundexploration erfolgte. Im Verlauf kam es zu progredienten Parästhesien im Bereich des ersten bis dritten Fingers, sodass eine Spaltung des Karpaldachs und Neurolyse des N. Medianus auswärts erfolgten. Seither fiel zusätzlich eine unklare immer wiederkehrende druckindolente Schwellung beugeseitig am distalen Unterarm auf. Bei klinischem Verdacht auf einen schmerzhaften Morbus Dupuytren Grad 1° erfolgte die Planung zur partiellen Fasziektomie. Intraoperativ zeigte sich nach der aufwendigen Präparation ein massiver Überschuss an Synovialititisgewebe von der Hohlhand bis zum distalen Unterarm reichend. Das Gewebe konstringierte dabei sowohl den N. medianus als auch die Beugesehnenscheide und das erste Ringband des vierten Fingers. Das Aponeurosegewebe wurde präpariert und histologisch eingesendet. Das pathologische Ergebnis sicherte den Nachweis von Mycobacterium tuberculosis. Das Gewebe war durchsetzt mit Ablagerungen von epitheloidzelligen Granulomen mit herdförmigen Ausbildung von mehrkernigen Riesenzellen vom Langhans-Typ, teilweise mit fibrinösen und verkäsenden Nekrosen. Die weitere Diagnostik zum Ausschluss weiterer Manifestationen der Tuberkulose wurde durch das Gesundheitsamt in die Wege geleitet.Durch die Operation konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.

Schlussfolgerung: Auch an seltene Entitäten, wie die Weichteiltuberkulose, sollte gedacht werden, wenn es sich um eine schmerzhafte Raumforderung der Hohlhand handelt.