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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Lipofilling der Fingerkuppe – Eine neue Behandlungsmethode für posttraumatische Volumendefekte

Meeting Abstract

  • Dominik Duscher - Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie
  • presenting/speaker Michael Cerny - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
  • Holger Erne - Klinikum rechts der Isar
  • Daniel Schmauss - Ospedale Regionale di Lugano, Lugano, Schweiz
  • Hans-Günther Machens - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc066

doi: 10.3205/18dgpraec066, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0660

Published: September 20, 2018

© 2018 Duscher et al.
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Text

Einleitung: Fingerkuppenverletzungen können konservativ mittels Okklusivverbänden behandelt werden und führen i.d.R. zu sehr guten funktionellen und ästhetischen Ergebnissen mit praktisch narbenloser Wundheilung. Unabhängig davon können distal an den Fingerkuppen Volumendefizite und Hypästhesien resultieren. Nachdem in der rekonstruktiven Chirurgie Volumendefekte oft mit der Transplantation von Fett ausgeglichen werden, war unsere Hypothese, dass dies neben dem Volumendefekten u.U. auch die die nervale Regeneration positiv beeinflusst.

Methoden: Wir behandelten 5 Volumendefekte von Fingerkuppenverletzungen nach abgeschlossener Wundheilung (2,5 – 13,5 Monate, Durchschnitt 6,5 Monate) von 4 Patienten mit Lipofilling nach Fettgewebesgewinnung vom Abdomen. Das Follow-up erfolgte für alle Patienten bis zu 6 Monate postoperativ mittels 2-Punkt-Diskrimination (2-PD), Messung des Fingerkuppenumfanges, Erfassung des VAS Score, des DASH-Score als auch mittels spezifischer Fragen zur Patientenzufriedenheit.

Resultate: Eine Behandlung mit Lipofilling war in 3 Patienten ausreichend, während 1 Patient mit 2 Volumendefekten ein zweites Mal behandelt wurde (0,3-1,5 ml, Durchschnitt 1,2ml Fett). Wir konnten keine signifikante Vergrößerung des Fingerkuppenumfanges, der 2-PD-Werte oder der DASH Scores feststellen. Es zeigte sich allerdings eine stark signifkante Verbesserung der VAS Scores bei 4 von 5 Defekten und alle Patienten waren mit den Resultaten des Eingriffes sehr zufrieden im Sinne einer deutlichen Verbesserung der Handfunktion im Alltag, bei der Arbeit als auch im Sport.

Schlussfolgerung: Volumendefekte in konservativ behandelten Fingerkuppenverletzungen können in Hypersensitivität, Schmerzen und Hypästhesien distal der Defektzone bei den betroffenen Fingerkuppen resultieren. Lipofilling kann mit sehr geringem operativen Risiko die Symptome der Patienten behandeln und unterstützt eine frühe und schmerzfreie Hand- und Fingerfunktion der Patienten.