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Der axilläre Plexusblock – Mehr als nur Schmerzfreiheit?
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Published: | September 20, 2018 |
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Fragestellung: Bereits in den 1980er Jahren wurde eine Perfusionssteigerung im peripheren Gewebe nach Anlage eines axillären Plexuskatheters beschrieben. In der durchgeführten prospektiven Untersuchung wurde das Ausmaß der Vasodilatation quantifiziert und der Verlauf über 12 h beobachtet.
Methoden: Bei 20 Patienten, die sich einer Trapezektomie bei Rhizarthrose unterzogen, wurde mittels O2C-Gerät peri- und postoperativ die Veränderung der peripheren Mikrozirkulation nach Anlage des Plexuskatheters gemessen. Die Gegenseite diente hierbei als Kontrolle. Die Messungen erfolgten vor und nach Plexusblockade sowie unmittelbar postoperativ. Anschließend wurde über 12 Stunden im 2-stündlichen Intervall gemessen.
Ergebnisse: Im Vergleich zur gesunden Kontrollhand konnten in den mittels O2C-Gerät ermittelten Werte der Sauerstoffsättigung, Hämoglobinmenge, Blutfluss und -geschwindigkeit statistisch signifikante Unterschiede bis 4 Stunden postoperativ festgestellt werden (p <0,05). Die Sauerstoffsättigung stieg hierbei an der Plexushand postoperativ auf max. 134%, die Hämoglobinmenge auf 158%, der Flow auf 246% und die Blutflussgeschwindigkeit auf 172% an. Ab 6 Stunden postoperativ glichen sich die Werte denen an der Kontrollhand an.
Schlussfolgerung: Der perfusionssteigernde Effekt einer axillären Plexusblockade konnte mittels O2C-Gerät lediglich bis 4 Stunden nach Anlage nachgewiesen werden. Der Effekt ist somit vermutlich hauptsächlich der Wirkung von Scandicain zuzuschreiben, da dieses eine kürzere Plasmahalbwertszeit besitzt. Des Weiteren hat die intraoperativ angelegte Blutleere zusätzlich einen kurzfristig durchblutungssteigernden Effekt. Eine periphere Perfusionssteigerung durch Anlage eines axillären Plexuskatheters zur Schmerztherapie im postoperativen Langzeitverlauf (ab 6 Stunden postoperativ), welche therapeutisch zB. nach Fingerreplantation genützt werden könnte, konnte im Langzeitverlauf nicht beobachtet werden.