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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Einfluss von Katecholaminen in der Mikrochirurgie – Perfusionsmonitoring mittels Indocyaningrün Fluoreszenzangiographie beim Deep Inferior Epigastric Perforator Flap

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Alexandra Magdalena Anker - Universitätsklinikum Regensburg
  • Catharina Strauss - Universität Regensburg
  • Lukas Prantl - Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg
  • Vanessa Brébant - Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg
  • Silvan Maximilian Klein - Universität Regensburg

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc049

doi: 10.3205/18dgpraec049, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0496

Published: September 20, 2018

© 2018 Anker et al.
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Fragestellung: Der Einsatz von Katecholaminen zur Kreislaufregulation galt bei mikrochirurgischen Eingriffen über Jahrzehnte als Kontraindikation. Aktuelle retrospektive Analysen konnten zeigen, dass eine großzügigere Dosierung von Noradrenalin und ein restriktiveres Vorgehen bei der Flüssigkeitssubstitution (3,5-6 ml/kg/h) eine Reduktion von Komplikationen bei freiem Gewebetransfer bewirken (Motakef et al., Plast Reconstr Surg, 2015).

Diese randomisierte prospektive Studie untersucht, ob Katecholamine in der klinischen Anwendung zu einer relevanten Perfusionsminderung beim Deep Inferior Epigastric Perforator Flap führen.

Methoden: Ein traditionelles Kreislaufregime ("Liberal Fluid Administration": Vermeidung höherer Noradrenalindosen bis 0,04 µg/kg/min, großzügiges Flüssigkeitsmanagement bis 8 ml/kg/h) wird mit einem neu etablierten, flüssigkeitsrestriktiven Kreislaufregime entsprechend der besten verfügbaren Evidenz ("Fluid Restriction Vasopressor Support": Vermeidung einer höheren Infusionsrate kristalloider Lösungen bis 2 ml/kg/h, großzügige Administration von Noradrenalin bis 0,15 µg/kg/min) verglichen.

Die Perfusion der Lappenplastik wird mittels intraoperativer Indocyaningrün Fluoreszenzangiographie untersucht. Minderperfundierte Lappenanteile werden detektiert und reseziert. Das prozentuelle Gewicht des minderperfundierten Resektates am Gesamtgewicht der Lappenplastik wird ermittelt.

Ergebnisse: Eine großzügigere Administration von Noradrenalin führte bisher zu keiner klinisch relevanten Reduktion der Perfusion in der Indocyaningrün Fluoreszenzangiographie beim Deep Inferior Epigastric Perforator Flap zur Mammarekonstruktion.

Schlussfolgerung: Durch Vermeidung höhererer Noradrenalindosen konnte im untersuchten Patientenkollektiv im Konsens mit der aktuellen Datenlage kein Vorteil hinsichtlich der Lappenperfusion festgestellt werden.