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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Gluteus maximus muskulokutaner V-Y Turnover-Flap (GMTF): Ein Konzept zur simultanen Rekonstruktion der hinteren Vaginalwand bei perineo-sakralen Defekten nach abdominoperinealer Rektumexstirpation(APR)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Dimitrios A. Takas - Ethianum Klinik Heidelberg
  • Günter Germann - Ethianum Heidelberg
  • Matthias Reichenberger - Ethianum Klinik Heidelberg
  • Michaela Angelescu - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universität Heidelberg
  • Markus W. Büchler - Abteilung für Allgemeine, Viszerale und Transplantationschirurgie, Universität Heidelberg

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc034

doi: 10.3205/18dgpraec034, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0349

Published: September 20, 2018

© 2018 Takas et al.
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Einführung: Die Behandlung von komplexen, drei-dimensionalen Defekten nach APR und Radiochemotherapie (RCT) stellt auch heute noch eine plastisch-chirurgische Herausforderung dar, insb. wenn nach der Tumorresektion auch die Rekonstruktion der hinteren Vaginalwand erforderlich ist. Konventionelle Lösungen zur Deckung perinealer Defekte wie die Omentumplastik oder VAC-Therapie sind hier nicht ausreichend. Bereits 1998 hat German et al. den GMTF vorgestellt. Dieser Lappen bietet neben der Versiegelung der perinealen Höhle auch die Rekonstruktion der Vaginahinterwand durch die Hautinsel des Lappens.

Methode: Der GMTF basiert auf Ästen der A. glutea sup. und inf. Die Hautinsel wird als Perforator-basierte Komponente neben der Füllung der perineo-sakralen Hohlräume auch zur vaginalen Rekonstruktion verwendet. 12 Patienten wurden in Kooperation zwischen dem ETHIANUM und der chirurgischen Universitätsklinik interdisziplinär versorgt. Bei 3 Patientinnen fand sich ein Verlust der kompletten hinteren Vaginalwand bei Z.n. APR und Reoperation bei Rezidiv mit anschließender RCT. 9 Patienten zeigten nach APR einen ausgeprägten perineo-sakralen Defekt.

Ergebnisse: Alle 12 durchgeführten Eingriffe verliefen erfolgreich. Bei 6 Patienten (50%) zeigte sich eine nicht interventionsbedürftige, sakrale Wundheilungsstörung an der kranialen Lappenspitze. Ein präsakraler Verhalt wurde bei 5 Patienten (33,3%) mit einer CT-gesteuerten Drainage behandelt. Die durchschnittliche Operationszeit betrug 145 min. Alle Patienten zeigten 12 Wochen postoperativ eine gute Belastungsfähigkeit des Beckens und ein symmetrisches Gangbild. Bei 2 von 3 Patientinnen mit Rekonstruktion der hinteren Vaginalwand war Sexualverkehr wieder möglich.

Schlussfolgerung: Der GMTF bietet bei ausbleibender Primärheilung nach APR hier eine hervorragende Alternative zur Rekonstruktion perineosacraler Defekte einschließlich funktioneller Rekonstruktion der Vagina mit exzellenter mechanischer Belastbarkeit.