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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Einzeitige vs. zweizeitige AV-Loop basierte mikrochirurgische Rekonstruktionen – Erfahrungen an 103 Fällen

Meeting Abstract

  • Volker Schmidt - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • Günter Germann - Ethianum Klinik Heidelberg
  • Christoph Hirche - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • Ulrich Kneser - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • presenting/speaker Dominic Henn - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • Matthias Wähmann - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • Miriam Horsch - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • Svetlana Hetjens - Universität Heidelberg
  • Thomas Kremer - Klinikum St. Georg Leipzig
  • Emre Gazyakan - BG Klinik Ludwigshafen

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc031

doi: 10.3205/18dgpraec031, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0314

Published: September 20, 2018

© 2018 Schmidt et al.
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Ziele: Der optimale Zeitpunkt für die Anastomose freier Lappen an einen AV-Loop wird kontrovers diskutiert. Ob Perforator-Lappen in Kombination mit AV-Loops zu vergleichbaren Ergebnissen wie axial perfundierte Lappen führen, wurde bislang nicht untersucht. Ziel war es, an dem bislang größten Kollektiv von AV-Loop basierten Rekonstruktionen zu analysieren, ob sich postoperative Komplikationen zwischen ein- und zweizeitigen Rekonstruktionen und unterschiedlichen Lappentypen unterscheiden.

Methoden: Postoperative Komplikationen wurden zwischen Patienten mit ein- (n=76) und zweizeitigen (n=27) Rekonstruktionen sowie verschiedenen Lappentypen verglichen. Risikofaktoren für Lappenthrombosen und -verluste wurden mittels logistischer Regression analysiert.

Ergebnisse: Die Raten an Lappenthrombosen, Wundheilungsstörungen und Lappenverlusten unterschieden sich nicht zwischen ein- und zweizeitigen Rekonstruktionen (14,47% vs. 11,11%, p=1.00; 30,26% vs. 25,93%, p=0.67; 10,53% vs. 7,41%, p=1.00). Das Zeitintervall zwischen Loop-Anlage und Lappenanschluss wurde bei zweizeitigen Rekonstruktionen als Risikofaktor für Lappenthrombosen identifiziert (Odds ratio: 1,31, p<0.05), wobei es zu höheren Thromboseraten bei Intervallen >10 Tage kam. Anterolateral Thigh (ALT) Perforatorlappen zeigten signifikant höhere Raten an Lappenthrombosen und -verlusten als alle anderen Lappen und kombinierte Latissimus dorsi/Parascapular Lappen.

Schlussfolgerung: Zweizeitige AV-Loop basierte Rekonstruktionen stellen bei älteren Patienten mit Komorbiditäten ein verlässliches alternatives Konzept dar, wenn lange Operationszeiten vermieden werden sollen. Um Thrombosen zu vermeiden, sollte der Anschluss des Lappens nicht später als 10 Tage nach Loop Anlage erfolgen. ALT Lappen führen in Kombination mit AV-Loops zu höheren Lappenthrombose und -verlustraten. Dies ist vermutlich auf einen höheren Widerstand in den Perforatoren zurückzuführen, der zu einer Flussreduktion in den venösen Interponaten führt.