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Das Extremitätenboard – Multidisziplinäres Vorgehen bei komplexen Defekten an den Extremitäten
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Published: | September 20, 2018 |
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Fragestellung: Komplexe Knochen- und Weichteildefekte an den Extremitäten, insbesondere bei Vorliegen von vaskulären Pathologien, erfordern häufig ein multidisziplinäres Vorgehen. Sogenannte Extremitätenboards, die analog zu Tumorboards Experten verschiedener Disziplinen umfassen, bieten hierfür ein Forum zur Diskussion und Therapieplanung. Ziel dieser Studie war es alle im Extremitätenboard vorgestellten Patienten im Hinblick auf den Board-Beschluss und dessen Implementierung zu analysieren.
Methoden: Einschluss aller Patienten, die im Rahmen des einmal monatlich stattfindenden Boards vorgestellten wurden (09/15-12/17) in eine retrospektive Studie. Es erfolgte die statistische Analyse der Implementierung der Boardentscheidung. Eine Abweichung von der Boardentscheidung wurde als diskordant eingestuft und Gründe für die Diskordanz aufgearbeitet.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 51 Patienten (41 Männer, 10 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 53,9 Jahren vorgestellt. 88% der Defekte waren an der unteren Extremität lokalisiert, wobei in 69% der Fälle kombinierte Knochen- und Weichteildefekte vorlagen. Annähernd 30% der Patienten hatten im Vorfeld bereits eine gefäßchirurgische Intervention erhalten, wobei weitere 12% Pathologien in der Angiographie aufwiesen. In 72,5% der Fälle konnte ein Extremitätenerhalt beschlossen werden. 9 Boardbeschlüsse (17%) wurden nicht implementiert. In 11% der Fälle wurde vom ursprünglichen plastischen Defektdeckungsplan abgewichen. Das unfallchirurgische Vorgehen wurde in 17% der Fälle alteriert. Der gefässchirurgische Plan wurde in 4% der Fälle verändert. Gründe für die Diskordanz zum Boardbeschluss lagen in dem Patientenwunsch (n=6), neu aufgetretener Komorbiditäten (n=2) und konservativer Therapiealternativen (n=1).
Schlussfolgerungen: Die Mehrzahl der Extremitätenboard-Beschlüsse konnte erfolgreich implementiert werden. Ein Abweichen vom ursprünglichen Plan erfolgte auf Grund des Patientenwunsches sowie Patienten-assoziierter Faktoren.