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Optimierte funktionelle Rekonstruktion am Fuß – Therapeutische Strategien
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Published: | September 20, 2018 |
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Hintergrund: Die mikrochirurgische Rekonstruktion von Extremitätendefekten ist heute ein Routineverfahren mit hoher Sicherheit. Daher muss sich nun das Augenmerk auf eine funktionelle Wiederherstellung bezogen auf das Lapppenvolumen richten, um Einschränkungen der Lebensqualität durch eine verzögerte Mobilität bzw. erschwerte Schuhversogung zu vermeiden.
Patienten: 6 Patienten mit Weichteildefekten im Bereich des Fußes und des Sprunggelenkes wurden im Zeitraum 8/2017 bis 1/2018 in unserer Klinik behandelt. Die Defekte resultierten aus Infektionen (n=4), posttraumatischer Schwellung (n=1) oder Starkstrom (n=1). Präoperativ erfolgte für jeden Patienten eine individuelle, interdisziplinäre Diskussion des rekonstruktiven Verfahrens bezogen auf die zu erwartende Morphologie des transplantierten Gewebes sowie auf die Funktion und eine potentielle Schuhversorgung. Entscheidungskriterien waren hier die Konstitution und Hautdicke, die Hautbeschaffenheit und die Elastizität. Die Rekonstruktion erfolgte mittels faszio- und myokutaner Lappenplastiken sowie mittels sehr dünner Muskel-Faszienlappenplastiken und Spalthaut (ALT- [n=2]; Split-ALT- [n=1], Parascapular [n=2] Scapular [n=1] und Serratus – Lappenplastiken mit Spalthaut aus der Fußsohle [n=2]).
Ergebnisse: Bei einer Defektdeckung mittels Parascapularlappenplastik musste aufgrund einer Nachblutung am Operationstag ein Revisionseingriff erfolgen. Bei den restlichen 5 Patienten waren keine Komplikationen zu verzeichnen. Bei allen 6 Patienten war eine früh postoperative Mobilisierung möglich, da aufgrund des gewählten Rekonstruktionsverfahrens eine gängige Schuhversorgung uneingeschränkt möglich war.
Diskussion: Die für den Patienten optimierte Defektdeckung an den unteren Extremitäten erfordert ein hohes Maß an individueller rekonstruktiver Planung. In unserem Patientengut war mit Hilfe angepasster Strategien eine funktionelle Rekonstruktion mit geringer Hebe und Empfängerstellenmorbidität möglich. Entsprechende Patienten sollten interdisziplinär, wenn möglich in multiprofessionellen Extremitätenboards besprochen werden. Hier können therapeutische Strategien gemeinsam entwickelt und abgestimmt werden.