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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Handverletzungen beim Sport – Analyse von 160 Fällen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Viola Stögner - Medizinische Hochschule Hannover
  • Peter M. Vogt - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc018

doi: 10.3205/18dgpraec018, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0182

Published: September 20, 2018

© 2018 Stögner et al.
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Hintergrund: Die Hand ist im Sport mit 25% aller Sportunfälle einem besonders hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Sozioökonomische Daten von Handverletzungen im privaten und Arbeitsumfeld sind bekannt, jedoch liegen kaum systematische Analysen von Verletzungen der Hand bei Athleten vor.

Methoden: Eine Analyse des eigenen Krankengutes identifizierte in einem 5-Jahreszeitraum (2013-18) 160 Fälle von Handverletzungen, die im Rahmen von diversen Sportarten aufgetreten waren. Methodisch wurde das Enterprise Clinical Research Warehouse (ECRDW) und der Named-Entity-Recognition-Algorithmus (NER) des ECRDW eingesetzt.

Ergebnisse: Die häufigste Sportart die zu Handverletzungen führte war Tanzen (n=49; 36,625% of total), gefolgt von Reiten (n=37; 23,125% of total) und Handball (n=15; 9,375% of total). Die größte Anzahl an Verletzungen fand sich in der Altersgruppe 25-39 Jahre (n=45; 28,125% of total), gefolgt von der Altersgruppe 40-59 (n=41; 25,625% of total), wobei Männer deutlich häufiger betroffen waren (n=107; 66,875% of total) als Frauen (n=53; 33,125% of total). Verletzungsmuster umfassten dominant Amputationsverletzungen, Luxationen, Bandrupturen, Frakturen und Weichteilverletzungen. Es wurde das gesamte Spektrum der High-End-Handchirurgie eingesetzt.

Konklusion: Handverletzungen stellen sowohl für das betroffene Idividuum als auch für das Gesundheitssystem eine enorme Belastung dar. Die größte Risikogruppe für Handverletzungen im Sport sind männliche Patienten im arbeitsfähigen Alter. Eine effiziente Diagnostik und individualisierte zielführende Therapie dieser Verletzungen sind daher entscheidend für die Minimierung langzeitiger Ausfälle. Um dies zu gewährleisten bedarf es der genauen Kenntnis sportspezifischer Verletzungsmuster und ihrer evidenz-basierten medizinischen Versorgung, auch unter dem Aspekt einer frühestmöglichen Rehabilitation. Anders als im angloamerikanischen Raum dominieren in Deutschland Handverletzungen durch Sporarten wie Tanzen und Reiten.