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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Unterkühlung mit drittgradigen Erfrierungen nach Schädelhirntrauma mit mehrtägiger Somnolenz – ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sabine M. Scheld - Klinikum Nürnberg Süd, Plastische Chirurgie, Nürnberg, Deutschland
  • Moritz Billner - Klinikum Nürnberg Süd, Plastische Chirurgie, Nürnberg, Deutschland
  • Bert Reichert - Klinikum Nürnberg Süd, Plastische Chirurgie, Nürnberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc287

doi: 10.3205/17dgpraec287, urn:nbn:de:0183-17dgpraec2875

Published: August 16, 2017

© 2017 Scheld et al.
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Einleitung: Erfrierungen sind wesentlich seltener als Verbrennungen. In vielen Fällen ist erst ein konservatives Vorgehen mit einem Abwarten bis zur Demarkierung der Nekrose indiziert.

Fall: Wir haben einen 48-jährigen gesunden Beamten über den Schockraum aufgenommen, der ca. 2 Tage vor einer Kellertreppe in einem kalten Gewölbekeller lag. Initial imponierten eine ICB (intracranielle Blutung), eine Unterkühlung (35,1°) und Erfrierungen Grad 3 mit Nekrosen an den Zehen beidseits. Im Verlauf kam es zu einer zunehmenden Schwellung beider Füße und des linken Unterschenkels. Bei der Reevaluation am Folgetag wurde die Indikation zur Kompartmentspaltung gestellt. Nach klinischer Erholung erfolgte eine Sekundärnaht und Spalthauttransplantation 4 Tage später. Eine begleitende Niereninsuffizenz durch das Reperfusionssyndrom war nach Flüssigkeitsubstitution komplett rückläufig. Die Demarkierung der Zehen wurde abgewartet und Grenzzonenamputationen erst dann durchgeführt. Die neurologischen Defizite und die klinische Symptomatik der ICB zeigten sich im weiteren Verlauf bei unauffälligen Weichteilen und Wunden führend.

Fazit: Bei Erfrierungen sollten nicht nur die Nekrosen sondern auch die Begleitverletzungen beachtet werden insbesondere muss bei einer Unterkühlung an das Reperfusionssyndrom gedacht werden. Die Indikation zur Kompartmentspaltung wird in Abhänigkeit vom klinischen Befund gestellt. Beim operativen Vorgehen am Unterschenkel sollte nicht vergessen werden, auch das tiefe Kompartment zu dekomprimieren und das Tarsaltunneldach zu spalten. Die Defektdeckung erfolgt mit Basistechniken der Plastischen Chirurgie.