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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Das thermische Trauma im Kindes- und Jugendalter – eine retrospektive Evaluierung der Therapie an einer spezialisierten chirurgischen Kinderstation

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jakob Nedomansky - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Olivia Salameh - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Thomas Rath - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Radtke Christine - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc286

doi: 10.3205/17dgpraec286, urn:nbn:de:0183-17dgpraec2861

Published: August 16, 2017

© 2017 Nedomansky et al.
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Fragestellung: Das thermische Trauma im Kindes- und Jugendalter ist von großer sozioökonomischer Relevanz, da nahezu die Hälfte aller behandelten Verbrennungspatienten Kinder unter 15 Jahren sind. Im Gegensatz zur schnelleren Indikationsstellung zur stationären Betreuung in diesem Lebensalter, kann die Indikation zur chirurgischen Sanierung, auf Grund der hohen Regenerationsfähigkeit der kindlichen Haut, abwartender gestellt werden. Ziel dieser Studie war ein retrospektiver Erfahrungsbericht an einer chirurgischen Kinderstation in einem Verbrennungszentrum während eines rezenten 5-jährigen Zeitraums.

Material und Methode: Kinder und Jugendliche, die zwischen 2012 und 2016 an der Kinderstation der chirurgischen Fächer der Medizinischen Universität Wien von der klinischen Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie bei akutem thermischen Trauma oder zur sekundären Narbenkorrektur behandelt wurden, wurden identifiziert und der Therapieverlauf retrospektiv evaluiert. Insgesamt konnten 134 Kinder und Jugendliche eingeschlossen werden.

Ergebnisse: 117 Patienten wurden auf Grund eines akuten thermischen Traumas stationär behandelt. Das durchschnittliche Alter lag bei 5 Jahren. Die Verbrühung stellte mit 73% den häufigsten Verletzungsmechanismus dar. Durchschnittlich zeigten sich 8±8% der Körperoberfläche betroffen. In 44 Fällen (38%) lag eine IIb- oder III-gradige Verbrennung vor, welche in 89% chirurgisch saniert wurde. Konservatives Wundmanagement bei IIa-gradigem Trauma wurde in 97% mit MepilexAg. durchgeführt und dauerte durchschnittlich 14±10 Tage bis zur Abheilung. 17 Kinder erhielten im Untersuchungszeitraum sekundäre Korrekturoperationen bei Zustand nach thermischen Trauma mit funktionellen Einschränkungen durch Narbenkontrakturen.

Schlussfolgerung: Die stationäre Versorgung von Kindern nach thermischen Trauma stellt besondere Anforderungen an Personal und Infrastruktur, um bleibende psychische Traumata zu verhindern. Durch den Einsatz von modernen Wundverbänden in der konservativen Therapie konnte die Rate an Komplikationen niedrig gehalten und die Intervalle zwischen den Verbandswechseln ausgedehnt werden. Bei der chirurgischen Therapie stellte die Spalthauttransplantation bzw. die Deckung mit Suprathel die Techniken der Wahl dar.