gms | German Medical Science

48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Der gestielte ALT-Lappen zur Defektdeckung nach Tumorexzision an der unteren Extremität

Meeting Abstract

  • Nico Leibig - Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg i. Br., Deutschland
  • Steffen U. Eisenhardt - Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg i. Br., Deutschland
  • presenting/speaker Filip Simunovic - Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg i. Br., Deutschland
  • G. Björn Stark - Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg i. Br., Deutschland
  • Holger Bannasch - Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg i. Br., Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc169

doi: 10.3205/17dgpraec169, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1693

Published: August 16, 2017

© 2017 Leibig et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Der Anterior Lateral Thigh (ALT)- Lappen zählt als freie Lappenplastik in vielen plastisch chirurgischen Kliniken zu den Standardverfahren. In seiner gestielten Form kommt der ALT-Lappen jedoch deutlich seltener zum Einsatz, hierbei meist zur Defektdeckung von Druckulzera oder Verbrennungskontrakturen. In der Literatur sind bisher keine Fälle beschrieben worden, in dem der gestielte ALT zur Deckung nach Tumorexstirpation angewendet wurde.

Methoden: Wir betrachteten alle Patienten, bei denen zwischen 2010 und 2017 eine Defektdeckung mittels gestieltem ALT nach Tumorexstirpation an der unteren Extremität in unserer Klinik durchgeführt wurde.

Zur Auswertung wurden Alter, Geschlecht, ASA-Klassifikation sowie thrombophile und kardiale Vorerkrankungen der Patienten erhoben. Des Weiteren erfolgte die Auswertung hinsichtlich der Indikation der Operation, prä-operativer Bestrahlung und Operationsdauer. Die Lappenplastiken selbst wurden nach Lappendesign, Größe, zu deckender Defektgröße und -lokalisation, Komplikationen und Überlebensrate evaluiert.

Ergebnisse: Während des o.g. Zeitraums erhielten 7 Patienten (5 Männer und 2 Frauen) mit einem Altersdurchschnitt von 52,7 Jahren einen gestielten ALT zur Defektdeckung nach Tumorexstirpation. Bei 5 Patienten wurde ein Sarkom, bei einer Patientin ein Desmoidtumor und in einem Fall ein Malignes Melanom entfernt. In 5 Fällen wurde der ALT als Propeller- und in 2 Fällen als VY-Vorschublappen verwendet. 2 Patienten waren prä-operativ bestrahlt worden. Die Lappengröße variierte von 16x6 bis 21x10cm bei einer mittleren Operationsdauer von 196 Minuten. 5 Patienten wiesen eine prolongierte seröse Fördermenge in die Drainagen oder ein post-operatives Serom auf. Bei einem Patienten musste ein Hämatom revidiert werden. In einem weiteren Fall kam es aufgrund einer Lymphwicklung des Beines zu einem venösen Stau des Lappens. In allen Fällen konnte ein stabiles Einheilen der Lappenplastik erreicht werden.

Diskussion: Der gestielte ALT ist eine zuverlässige und schnelle Methode zur Defektdeckung nach Tumorentfernung am Oberschenkel und Hüfte mit nur geringem Hebedefekt. Dabei gilt es die regionalen Besonderheiten wie die zu erreichenden Körperregionen und das erhöhte Seromrisiko zu beachten.