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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Die Interaktion von MIF und DDT in der Fettgewewebsentzündung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Bong-Sung Kim - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Arne Böcker - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Gerrit Grieb - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Jürgen Bernhagen - LMU München, München, Deutschland
  • Richard Bucala - Yale University, New Haven, CT, Vereinigte Staaten
  • Norbert Pallua - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc130

doi: 10.3205/17dgpraec130, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1306

Published: August 16, 2017

© 2017 Kim et al.
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Text

Fragestellung: Fettgewebe ist ein dynamisches Organ, das multiple Körperfunktionen reguliert und großen Anteil an der Körperhomöostase besitzt. In inflammatorischen Prozessen, wie z. B. der Sepsis oder Wundheilungsstörungen, ist die Physiologie des Fettgewebes entscheidend beeinträchtigt. Die molekularen Mechanismen jedoch sind bislang nur unzureichend erforscht. Zwei in diesem Zusammenhang wichtige Proteine sind der Makrophagen migrationsinduzierende Faktor (MIF) und sein kürzlich entdecktes Homolog D-Dopachrom Tautomerase (DDT). Im vorliegenden Vortrag werden die neuesten Erkenntnisse beider Proteine in der Fettgewebsinflammation näher erläutert. Alle Ergebnisse wurden in Fachjournalen publiziert.

Methoden: Die Protein- und Gen-Expression von MIF und DDT wurden in Patienten mit chronischen Wundheilungsstörungen sowie septischen Patienten untersucht. Zudem erfolgten in vitro Studien mit Zelllinien zur Untersuchung der molekularen Mechanismen von MIF und DDT. Zuletzt wurden die in vitro Daten durch Versuche mit Mif-/- und Ddt-/-Mäusen untermauert.

Ergebnisse: MIF ist im Fettgewebe von septischen Patienten und Patienten mit Wundheilungsstörungen auf Protein- und Genebene hochreguliert, DDT hingegen herunterreguliert. Erhöhte MIF Level führen im Fettgewebe zu einer in vitro Reduktion der Wundheilung wohingegen DDT die Wundheilung fördert. Der Effekt beruht vermutlich auf einer Regulation der gemeinsamen Rezeptoren CXCR2, CXCR4 und CD74 sowie einer differenzierten Proteinexpression in Adipozyten. In septischen Patienten und Mäusen kommt es zudem zu einer inversen Regulation der M1- und M2 Makrophagen. Der inverse Effekt von MIF und DDT ist auf das Fettgewebe begrenzt, systemisch jedoch nicht nachweisbar.

Schlussfolgerung: Bislang galten die proinflammatorischen Entzündungsproteine MIF und DDT als synergistisch wirksame Regulatoren der Entzündung. In Fettgewebe konnten unsere Studien jedoch eine bislang unbekannte inverse Regulation zeigen, die sowohl für die Diagnostik als auch Therapie von Wundheilungsstörungen und septischen Patienten von Bedeutung sein könnte.