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Der bifaszikuläre Nerventransfer zur Wiederherstellung der Ellenbogenbeugung bei traumatischen oberen Plexus brachialis Läsionen des Erwachsenen
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Published: | August 16, 2017 |
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Einleitung: Eine Priorität in der Behandlung der traumatischen oberen Plexus brachialis Läsionen ist die funktionelle Wiederherstellung der Ellbogenflexion. Der Transfer von redundanten Faszikel des N. ulnaris auf den N. musculocutaneus-Ast des M. biceps brachii (Oberlin 1994) führt oft zu zufriedenstellenden Ergebnissen. Bei kombinierten Avulsionsverletzungen der Wurzels C5/ C6/ C7, nach einer verspäteten Einleitung der operativen Therapie und beim älteren Patienten kommt es jedoch meist zu einer nur schwachen Kraftentwicklung des reinnervierten M. biceps. Durch den gleichzeitigen Transfer von einem oder mehreren Faszikel des N. ulnaris und des N. medianus auf den motorischen Ast des M. biceps respektive den M. brachialis kann eine deutliche Verbesserung der Funktion erreicht werden.
Methoden: Insgesamt 10 Patienten (Alter 34,9 ± 11,0 Jahre) mit traumatischen Läsionen des oberen Plexus brachialis (C5 bis C7) durch Motoradunfall wurden durch einen Doppelfaszikeltransfer auf die Ellbogenbeuger versorgt. Im Rahmen der operativen Revision und Neurolyse des Plexus brachialis (Zeitpunkt: 8,0 ± 2,5 Monate nach dem Trauma wurde in 8 Fällen ein Faszikel des N. medianus auf den motorischen Bicepsast und ein Faszikel des N. ulnaris auf den motorischen M. Brachialisast transferiert. In zwei Fällen erfolgte die umgekehrte Faszikelzuteilung.
Ergebnisse: Alle 10 Patienten wurden regelmäßig in 3 monatigem Abstand nachuntersucht. Präoperativ war bei allen Patienten die aktive Beugung im Ellbogengelenk komplett aufgehoben. Zwölf Monate postoperativ fand sich bei 6 Patienten eine funktionelle Ellbogenflexion mit MRC- Kraftgrad 4, bei zwei Patienten MRC-Kraftgrad 3. Bei einem Patienten kam es nicht zu einer funktionellen motorischen Reinnervation.
Schlussfolgerungen: Speziell Patienten mit einer verspäteten Vorstellung zur operativen Revision des Plexus brachialis profitieren vom motorischen Doppelfaszikeltransfer, da sich auch bei Verzögerungen bis zu 12 Monaten noch funktionell günstige Ergebnisse erreichen lassen. Bei geringer Morbidität kann hiermit eine gute funktionelle Ellbogenbeugung erreicht werden.