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Fußerhalt beim Diabetischen Fußsyndrom (DFS)
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Published: | August 16, 2017 |
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Fragestellung: Das Vermeiden von Majoramputationen ist primäres Ziel bei der Behandlung vom DFS in den Stadien III B, C und D.
Methodik: Die Zahl der Majoramputationen ist in den letzten Jahren mit 10,1/100.000 Ew. rückläufig, liegt aber noch über dem internationalen Niveau von 5-8/100.000Ew. Die hohe Letalität von 13,5% nach Majoramputionen in Österreich (A-IQI 2013) ist ein weiterer Grund alles für den Fußerhalt zu unternehmen. Bei DFS im Stadium III sind die „klassischen“ Amputationsmethoden nicht indiziert, da dabei zuviel gesunde Haut entfernt wird. Durch Abszesseröffnung, Grenzzonenampution, Ausräumung von Sequestern des bradythrophen Gewebes und der Knochensequester soll der Erhalt von möglichst viel vitaler Haut ermöglicht werden. Dies ermöglicht die Wundkonditionierung mit „Vakuum unterstützter Wundtherapie“ mit ihren bekannten Vorteilen. Gleichzeitig muss die Infektion bzw. eine zusätzliche Durchblutungsstörung behandelt werden. Mit den verbliebenen vitalen Weichteilen und Hauttransplantaten kann ein belastbarer Fußrest hergestellt werden. Allerdings sollte, sobald ein Erhalt des Fußes trotz Ausschöpfung aller Möglichkeiten nicht gelingt, die Amputation unter den bestmöglichen Bedingungen erfolgen.
Ergebnisse: Unter Anwendung dieser Prinzipien war im eigenen Krankengut innerhalb von 7 Jahren eine ständige Senkung der Amputationsrate um 28% möglich.
Schlussfolgerung: Wegen der hohen Folgekosten nach Majoramputionen von geschätzten 35 Mio. Euro/Jahr in Österreich, der hohen Morbidität – 40% der Patienten sind nachher immobil, 77% werden zu Pflegefällen – und der hohen Mortalität von 10-15% – nach 6,5 Jahren sind 65% verstorben – lassen die Indikation zur Majoramputation sehr eng stellen.