Article
Über 8 Jahre rezidivierendes einseitiges Serom der Brust nach PIP Implantatentfernung. Kapselentfernung und unmittelbare Rekonstruktion durch einmaligen Fetttransfer – ein Fallbericht
Search Medline for
Authors
Published: | August 16, 2017 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Die Ausbildung eines Spätseroms ist eine seltene Komplikation nach brustvergrößernder Chirurgie mit Implantateinbringung. Das Auftreten eines Seroms nach Implantatentfernung innerhalb der verbliebenen Kapsel ist noch seltener. Dieser Fallbericht beschreibt ein rezidivierend auftretendes intrakapsuläres Serom nach Entfernung eines rupturierten PIP Implantates mit der entsprechenden nachfolgenden Diagnostik und Therapie.
Fallbericht: Eine52-jährige Patientin präsentierte sich in unserer Klinik mit einem über 8 Jahre rezidivierend auftretenden Serom der rechten Brust. Anamnestisch hatte sie sich 6 Jahre nach Brustvergrößerung einer einseitigen Implantatentfernung unterzogen aufgrund einer Implantatruptur mit entsprechenden klinischen Beschwerden. Die Autoren führten die Entfernung des verbliebenen Implantates mit Kapsel links sowie eine Kapsulektomie der betroffenen rechten Seite durch. Die Rekonstruktion erfolgte in gleicher Sitzung mittels Fetttransfer zu beiden Brüsten und angleichender periareolärer Straffung rechts.
Intraoperative/postoperative Befunde: Intraoperativ zeigte sich die Kapsel der rechten Brust makroskopisch deutlich verdickt mit Anzeichen einer chronischen Entzündung. Innerhalb der Kapsel fanden sich 800 ml seröser Flüssigkeit und massig fibrinöses festes Material. Die histopathologischen und immunhistochemischen Untersuchungen der Kapsel und des eingeschlossenen Materials ergaben keine Anzeichen eines malignen Geschehens. Mikrobiologisch wurde Staph. aureus innerhalb des Seromes detektiert. In der 6 Monatskontrolle konnten keine Anzeichen eines Seromrezidivs entdeckt werden.
Schlussfolgerung/Zusammenfassung: Die Anamnese und der klinische intraoperative Befund erforderten den Ausschluss eines anaplastischen Großzelllymphoms (ALCL). Dies erfolgte sowohl durch histopathologische als auch immunhistochemische Untersuchungen. Die nachgewiesene subklinische Infektion mit Staph. aureus könnte mit verantwortlich sein für das Rezidivieren des Seroms und die Verdickung der Kapsel. Es konnte eine zufriedenstellende Rekonstruktion mit einzeitigem Large Volume Fat Transfer und einer periareolärerStraffung erreicht werden.