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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Untersuchungen zur Mikrozirkulation nach Weichteilrekonstruktion des verbrannten Ohres bei Patienten mit schweren Verbrennungsverletzungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Fabian Medved - BG Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische-, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Raluca Medesan - BG Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische-, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Jens Martin Rothenberger - BG Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische-, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Hans-Eberhard Schaller - BG Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische-, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Theodora Manoli - BG Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische-, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc183

doi: 10.3205/16dgpraec183, urn:nbn:de:0183-16dgpraec1834

Published: September 27, 2016

© 2016 Medved et al.
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Text

Fragestellung: Die Rekonstruktion von Weichteiledefekte des brandverletzten Ohres ist eine Herausforderungen für den Verbrennungschirurgen, denn obwohl es unterschiedliche Möglichkeiten der Rekonstruktion gibt sind die Resultate oft unvorhersehbar und schlechter als erwartet. Neben der Voll- und Spalthauttransplantation werden lokale Lappenplastiken (random pattern flaps) oder gestielte Lappenplastiken (pedicled flaps) eingesetzt um die Weichteildefekte am Ohr zu decken. Aufgrund der Schwierigkeit der Rekonstruktion des äußeren Ohres wurde eine Fall-Kontroll-Untersuchung initiiert mit der Frage nach der Mikrozirkulation der unterschiedlichen Weichteilrekonstruktionen bei verbrannten Ohren.

Methoden: Die Mikrozirkulation der unterschiedlichen Typen (Vollhauttransplantation-lokale Lappenplastiken-gestielte Lappenplastiken) der Weichteilrekonstruktion des verbrannten Ohres wurde in 6 schwerverbrannten Patienten (3 Frauen und 3 Männer; Durchschnittsalter: 46 Jahre) mit Hilfe des O2C(Oxygen to See; LEA Medizintechnik, Gießen, Germany)analysiert und mit den Werten von gesundem Ohrgewebe verglichen.

Ergebnisse: Die Resultate zeigten auf, dass die untersuchten Mikrozirkulationsparameter wie der Median des Blutfusses (Kontroll-Gruppe: 126 AU), der Median des relativen Hämoglobinwertes (Kontroll-Gruppe: 59.5 AU), und der Median der Sauerstoffsättigung des Gewebes (Kontroll-Gruppe: 73%) von gesundem Kontrollgewebe im Vergleich mit den Defektdeckungen mit Hilfe von gestielten Lappenplastiken basierend auf der A. temporalis superficialis am ähnlichsten waren.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse schlagen gestielte Lappenplastiken bei der Weichteilrekonstruktion des verbrannten Ohres als die überlegene Methode im Hinblick auf die mikrozirkulatorischen Eigenschaften im Vergleich zu lokalen (random pattern flaps) und Defektdeckungen mit Vollhaut vor. Die Resultate sollen das Wissen um die Gewebeeigenschaften erweitern und dabei helfen den oft schwierigen Prozess der Rekonstruktion des verbrannten Ohres zu verbessern.