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Wundflüssigkeit nach Fingerkuppen-Amputationsverletzungen stimuliert die Migration regenerativer Stammzellen und dämpft Fibroblasten
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Published: | September 27, 2016 |
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Amputationsverletzungen der Fingerkuppe mit Weichteildefekten sind häufige Verletzungen in der Handchirurgie. Eine schmerzlose Alternative zur chirurgischen Behandlung ist bei bestimmten Indikationen der Einsatz von semi-okklusiven Wundverbänden, die eine annähernd epimorphe Regeneration ermöglichen. Dieses Phänomen wird auf in der Wundflüssigkeit (WF) enthaltene parakrine Faktoren zurückgeführt, welche den Regenerationsprozess steuern. In dieser Arbeit sollte untersucht werden, welche Wirkung dieser Steuermolekülcocktail auf die Aktivität von an der Regeneration beteiligten Zelltypen hat.
Hierfür wurde in diesem Pilotprojekt Wundflüssigkeit (WF) aus semi-okklusiven Wundverbänden von zwei Patienten mit Fingerkuppen-Amputationsverletzungen gesammelt. Die Antworten humaner mesenchymaler Stammzellen(MSC) und Fibroblasten auf WF-Kontakt wurden in einem standardisierten in vitro Wundheilungs-, Zell-Metabolismus- und Chemotaxis-Modell untersucht.
Die WF blockierte deutlich die Fähigkeit der Fibroblasten eine experimentelle in vitro Wunde zu verschließen (Kontrolle 94% ± 2% vs. WF 77% ± 5; p <0,05) während die Fähigkeit der MSC, die Wunde zu verschließen, deutlich erhöht wurde (31% ± 9% vs. 76% ± 3; p <0,05). Der Einfluss der WF auf die Cytotaxis zeigte eine ähnliche Tendenz wie im Wundheilungs-Assay. Diese waren jedoch statistisch nicht signifikant. Es wurden hingegen keine signifikanten Veränderungen im Hinblick auf die metabolische Aktivität der Fibroblasten oder der MSC gefunden.
Unsere Studie legt nahe, dass die unter den semi-okklusiven Verbänden entstandene Mikroumgebung nach einer Amputationsverletzung die Motilität von Fibroblasten dämpft, während sie die regenerativen MSC aktiviert. Diese Daten ermöglichen einen zellbiologischen Erklärungsansatz für die annähernd narbenlose Wundheilung bei Verletzungen mit dieser Art von Behandlung.