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Die V. cephalica-Anastomose – Alternative und Rettungsanker in der autologen Brustrekonstruktion
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Published: | September 27, 2016 |
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Fragestellung: Durchblutungsstörungen bei mikrochirurgischen Lappenplastiken sind in den meisten Fällen venös bedingt. Wesentliche Faktoren für eine venöse Abflußstörung sind Anastomosenqualität, Beschaffenheit der Gefäße (korrespondierende Gefäßlumina, Gefäßsklerose) und thrombotische Verschlüsse auf Grund von Gerinnungsstörungen. Mitunter bedingt bei der Brustrekonstruktion mittels DIEAP-Flap die Dissoziation von oberflächlichem und tiefem venösem Stromgebiet der Lappenplastik eine zusätzliche venöse Anastomose für die SIEV. Hier besteht entweder simultan neben der Standardanastomose zur V. thoracica interna der Bedarf nach einer ergänzenden, qualitativ geeigneten Zielvene oder im Falle von Revisionen auf Grund von Perfusionsstörungen die Notwendigkeit eines alternativen Gefäßanschlusses.
Methoden: Es erfolgt eine klinikinterne Auswertung der duchgeführten autologen Brustrekonstruktionen mit DIEAP-Flap, beidseitigem Hemi-DIEAP-Flap und FCI-Flap im Hinblick auf die Verwendung der V. cephalica als Zielgefäß. Analysiert werden die individuellen Faktoren, die diese zusätzliche Anastomose verlangten, die Art der operativen Versorgung inklusive Komplikationen und die frühen und späten Rekonstruktionsergebnisse. Berücksichtigung finden hierbei auch strömungsphysikalische und pathopyhsiologische Grundlagen.
Ergebnisse: Seit 2010 wurden in unserer Klinik insgesamt 110 Brustrekonstruktionen mit Eigengewebe durchgeführt. Dabei war in 17 Fällen eine Anastomose mit der V. cephalica durchgeführt worden. Bei 4 Rekonstruktionen wurde die V. cephalica allein verwendet und in den übrigen Fällen ergänzend bzw. im Rahmen einer Revision der Lappenplastik benötigt. Inklusive der Revisionseingriffe konnten Lappenverluste verhindert werden. Als Spätergebnisse werden im Rahmen des Follow up Einheilungsstörungen im Sinne von Fettgewebsnekrosen und Offenheitsrate der V. cepahlica-Anastomose untersucht.
Schlussfolgerungen: Die V. cephalica ist sowohl allein als auch als zusätzliche Option für den venösen Gefäßanschluß bei autologen Brustrekonstruktionen hervorragend geeignet. Gründe hierfür sind verläßliche Anatomie mit reproduzierbaren Gefäßlumina ab 4mm und ausreichender Gefäßlänge, relative einfache Präparation und fehlende Komplikationsrate im eigenen Patientengut. Insbesondere bei stark adipösen Patientinnen konnten hierbei die erforderlichen großvolumigen Brustrekonstruktionen realisiert werden.