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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Prospektive Qualitätssicherung der Brustrekonstruktion in der Plastischen Chirurgie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Juri Wagner - Helios Klinikum Emil von Behring, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Uwe von Fritschen - Helios Klinikum Emil von Behring, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc069

doi: 10.3205/16dgpraec069, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0698

Published: September 27, 2016

© 2016 Wagner et al.
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Hintergrund/Ziele: Mit Einführung von zertifizierten Brustzentren sollte die Versorgungsqualität in Deutschland erfasst und Verbessert werden. Allerdings werden hierfür lediglich bisher Surugatparameter verwendet und daher im Wesentlichen die Prozessqualität, nicht die Ergebnisqualität erfasst. Die DGPRÄC hat mit ihrem Brustrekonstruktionsregister erstmal diesen entscheidenden Aspekt adressiert. Gemäß den Zertifizierungsvorgaben, müssen die Zentren 3 Jahre nach Erstzertifizierung retrospektiv die Patientenzufriedenheit bewerten. Die Bewertung der Behandlung teilt sich in objektive und subjektive Ergebnisqualität. Die Meinungen und Ansprüche von Behandler und Patientin sind hierbei nicht immer kongruent. Unser Ziel ist die Auswertung von Patientinnen Zufriedenheit, Hebemorbidität und der Unterschied von Einschätzungen seitens Patientin und Behandler.

Methodik: Im Rahmen einer multizentrischen, deutschlandweiten Erfassung werden die Daten bzgl. Behandlungsverlauf und Outcome nach Brustrekonstruktion (http://www.mammarekonstruktion.de/) erfasst. Mithilfe eines standardisierten Fragebogens wurde die subjektive Ergebnisqualität ausgewertet. Der mit Hilfe der Selbsthilfegruppen erstellte Bogen umfasst 13 Punkte zum Behandlungsverlauf/- Ergebnis und psychosoziale Bewertungskriterien. Zusätzlich erfolgt die objektive Bewertung durch den Behandler und die abschließende Fotodokumentation. Unsere Klinik ist die erste dieser Zentren, die nach einem Follow-up von drei Jahren nach Rekonstruktion, die Ergebnisqualität im Rahmen der Re-Zertifizierung als rekonstruktives Brustzentrum ausgewertet hat.

Ergebnisse: Angeschrieben werden konnten 153 der 247 Patientinnen die zwischen 2011 und 2013 eine mikrochirurgische Brustrekonstruktion erhielten. Der Rücklauf der Fragebögen (n= 73), lag knapp unter 50%, 9 Fragebögen wurden als nicht zustellbar zurückgesandt. 89% der befragten Pat. würden das Behandlungsverfahren weiterempfehlen, 77% empfinden das Rekonstruktionsergebnis als sehr schön oder zufriedenstellend, 47% beschreiben das Hebeareal als vorteilhaft gegenüber dem präoperativen Status. Die rekonstruierte Brust wird von 90% der Pat. als integriertes Körperteil wahrgenommen und 85% der Pat. beschreiben eine deutliche Verbesserung im persönlichen Weiblichkeitsempfinden. Weitere Daten zur Morbidität und zur Diskrepanz in der Wahrnehmung von Patientin und Behandler werden vorgestellt.

Schlussfolgerung: Die autologe Brustrekonstruktion hat eine sehr hohe Patientenzufriedenheit, mit deutlicher Verbesserung der Lebensqualität zur Folge. Die Risiken und körperlichen Einschränkungen im Heilungsverlauf werden gut toleriert, jedoch bedarf es einer detaillierten und frühzeitigen Aufklärung über die operativen Möglichkeiten und den zu erwartenden Behandlungsaufwand. Die noch unvollständige Erfassung ist im Wesentlichen dem hier erstmals erprobtem Verfahren geschuldet und wird sich im Verlauf sicher verbessern. Die strukturierte Nachsorge ermöglicht dem Operateur ein wesentliches Werkzeug um an seine Technik und Indikationsstellung zu optimieren. Eine wichtige Lektion ist, dass die subjektive Ergebnisqualität und der Anspruch der Patientin, nicht mit dem operativen / ästhetischen Anspruch des Behandlers einhergehen muss.